Forschungsreise zu Folgen der Grundschleppnetz-Fischerei in Meeresschutzgebieten


04. Juni 2021

Unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) startete am Mittwoch eine zweiwöchige Schiffsexpedition mit dem Forschungsschiff Elisabeth Mann Borgese zu den Meeresschutzgebieten im Fehmarnbelt und der Oderbank.

Nach europäischem Naturschutzrecht sollen Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee besondere Lebensräume schützen. Dennoch findet hier zurzeit noch Fischerei statt. Auch mit Grundschleppnetzen zum Fang von Schollen, Seezungen und Dorschen. Das führt zu physischen Schäden am Meeresboden. Welchen Einfluss das auf Lebensräume wie Sandbänke, Riffe und Muschelbänke hat, ist in der Ostsee bislang kaum untersucht.

„Diese Habitate am Meeresgrund samt ihren Bewohnern übernehmen viele Ökosystemfunktionen, die sowohl für die Ostsee an sich als auch für ihre Nutzung durch den Menschen äußerst wertvoll sind. Sie liefern beispielsweise Nahrung für wichtige Fischbestände oder arbeiten als ‚Kläranlage‘, die dem Wasser überschüssige Nährstoffe, organische Substanzen und Schadstoffe entziehen“, sagt Klaus Jürgens, Meeresbiologe am IOW und Koordinator der Pilotmissionen der Deutschen Allianz Meeresforschung.

Die Forschungsfahrt ist Corona-bedingt in zwei Abschnitte unterteilt, denn statt der vollen Besetzung mit zwölf Wissenschaftlern können jeweils nur acht mitfahren. Neben IOW-Experten sind auch Forschende der Universitäten Köln und Rostock, des Geomar – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, des Deutschen Geoforschungszentrums Potsdam sowie des Wilhelmshavener Instituts „Senckenberg am Meer“ an Bord.

„Um Meeresschutzgebiete zukünftig effektiv schützen zu können, muss man den Eingriff durch Grundschleppnetz-Fischerei besser verstehen. Unsere Ergebnisse können eine wichtige Grundlage sein, um wirksame Maßnahmen hierfür sowie Perspektiven für eine naturverträgliche Fischerei zu entwickeln“, kommentiert Klaus Jürgens abschließend.

Foto: IOW / D. Gohlke


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|