Fahrrad-Pumpstationen in Warnemünde: Diskussion über Standort und Notwendigkeit


05. Juli 2024

In vielen Fahrradregionen sind sie längst Standard: Pump- und Reparaturstationen für Fahrräder. Diese Stationen ermöglichen es Radfahrern, unabhängig von den Öffnungszeiten der Fahrradläden, einen platten Reifen wieder aufzupumpen oder kleinere Defekte direkt vor Ort zu beheben. Auch in Rostock sollen nun solche Servicesäulen eingeführt werden. Einem Bürgerschaftsbeschluss zufolge sollen in den kommenden Jahren alle Stadtteile mindestens eine Station an einem zentralen Platz entlang des Radschnellweges erhalten. Für die Umsetzung dieses Vorhabens sind 100.000 Euro vorgesehen, die allerdings noch nicht im Haushalt eingestellt sind.

Standortvorschläge und Kontroversen in Warnemünde

Für Warnemünde hat die Verwaltung die Ecke Wachtlerstraße/ Heinrich-Heine-Straße als geeigneten Standort auserkoren. Zusätzlich soll ein Hinweisschild am Kirchenplatz die Auffindbarkeit verbessern. Ein weiterer möglicher Standort könnte nach erfolgter Erneuerung der Mühlenstraße zwischen Kirchenplatz und Dänischer Straße geprüft werden.

Der Warnemünder Bau- und Verkehrsausschuss sieht jedoch keine Notwendigkeit für diese Stationen und möchte daher auch keine Standorte empfehlen. „Dafür Geld auszugeben, sehen wir als absolut unnötig an!“, betonte der Ausschussvorsitzende Uwe Jahnke in der letzten Ortsbeiratssitzung. Er argumentierte, dass die Eigenreparatur von Reifenpannen ohnehin den wenigsten Leuten möglich sei und das Mitführen einer Fahrradpumpe in der Eigenverantwortung eines jeden Radfahrers liege. Zudem sei der vorgesehene Standort an der Ecke Wachtlerstraße/ Heinrich-Heine-Straße ungünstig, da dort nur wenige Radfahrer unterwegs seien. Mathias Ehlers vom Umweltausschuss befürchtete zudem Vandalismus an den Stationen.

Stimmen für und gegen die Pumpstationen

Auch Ortsbeiratsmitglied Karsten Ziegler hält das Vorhaben für „übertrieben“ und weist auf die Konkurrenzsituation für die vier in Warnemünde ansässigen Fahrradläden hin. Beiratsmitglied Axel Tolksdorff sieht dringenderen Bedarf an Parkhäusern in Warnemünde als an Fahrradpumpstationen.

Im Gegensatz dazu sprach sich Ortsbeiratsmitglied Markus Czymzik für die Pumpstationen aus und erhielt Unterstützung von Marius Nath, Sachgebietsleiter Fahrradstadt Rostock beim Amt für Stadtplanung. Nath wies auch darauf hin, dass die schon lange bestehende Pumpstation am Doberaner Platz kaum Anzeichen von Vandalismus aufweise. Auch der Ortsbeiratsvorsitzende Wolfgang Nitzsche plädierte für die Bekanntmachung von Standorten für Pumpstationen in Warnemünde.

Entscheidung des Ortsbeirats

Nach intensiven Diskussionen votierte der Ortsbeirat schließlich mit vier zu vier Stimmen gegen die Empfehlung des Bau- und Verkehrsausschusses, keine Standorte für Pumpstationen festzulegen.

Die Einführung dieser Stationen könnte ein weiterer Schritt sein, Rostock und seine Stadtteile fahrradfreundlicher zu gestalten und den Radverkehr zu fördern. Ob und wie dieses Vorhaben umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.


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M.Kittel - 06.07.2024 um 20:49 Uhr
Ja, diese Servicestationen sind eigentlich ein Stück Willkommen an die Fahrradtouristen - in den anderen Regionen und Bundesländern...
Der Vorschlag wurde leider von Leuten abgelehnt, die meist mit ihrem Auto unterwegs sind und das Fahrrad nur am Ständer kennen. - Selbst Ostseebad Nienhagen leistet sich einen Service-Automat für Radler.
Lisa Perschke - 05.07.2024 um 12:49 Uhr
Der Begriff "Pumpstation- " für Fahrräder weckt Erinnerungen an mehrere Ladestationen für E- Bikes am Kirchenplatz , die viel Platz brauchten , aber wohl kaum genutzt wurden. Sie waren bald wieder verschwunden. Es wurde beraten , gebaut und war teuer......... und wieder weg !
Auch der Standort wäre unmöglich ; an einem Eingang zum Kurpark .
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