Nach drei pandemiebedingt stark eingeschränkten Jahren wolle man jetzt veranstaltungstechnisch wieder in die Normalität zurückkehren, kündigte Tourismusdirektor Matthias Fromm in der letzten Ortsbeiratssitzung an. Dazu gehöre auch eine verkürzte Nutzung der Strandpromenade. Grundsätzlich freue man sich, die Veranstaltungen nicht allein organisieren und durchführen zu müssen – da gebe es seit Jahren verlässliche Partner, die für das großartige Ehrenamt im Ort stehen, allen voran und stellvertretend für weitere: Leuchtturmverein, Handels- und Gewerbeverein und Warnemünde Verein.
„Wir sind in Vorbereitung der Saison 2023 in Gesprächen mit verschiedensten Veranstaltern und wollen die Nutzung der Promenade auf ein Maß zurückführen wie wir es aus der Zeit vor Corona kennen“, kündigte Fromm an. Genutzt würde die Meile demnach ausschließlich für das Warnemünder Turmleuchten, das Wintervergnügen, den Ostermarkt, den Frühlingslandgang, die Warnemünder Woche, die Hanse Sail und das Brückenfest. In den Jahren 2023 und 2024 solle das sukzessive umgesetzt werden. „Wir verkürzen die Veranstaltungszeit, setzen den Fokus zunehmend auf Qualität statt Quantität und wollen so dafür sorgen, dass jedes Event ein eigenes, nicht austauschbares Profil bekommt.“
Darüber hinaus sollen aus Sicht der Tourismuszentrale die Vielfalt des Veranstaltungsportfolios erhöht und gezielt die wichtigste Zielgruppe, Familien mit Kindern, angesprochen werden. Auch sei man in Vorbereitung eines Flächen- und Veranstaltungsplanes, denn vieles finde auch in Ermangelung alternativer Flächen auf der Promenade statt. „In Zusammenarbeit mit Ortsbeirat und Ämtern wollen wir Flächen identifizieren, die sich womöglich ebenfalls eignen.“ Schließlich seien Veranstaltungen vor der eigenen Haustür nicht für immer für jedermann angenehm.
Die Inhaberin des Ostseehotels Wilhelmshöhe, Katharina Soyk, wünschte sich in der folgenden Diskussion mehr Aktivitäten, wie sie diese auf der Insel Rügen erlebt habe: „Dort hat man in der Vor- und Nachsaison interessante Angebote auch für jüngere Leute, so die Ranger- und Fossilwanderungen oder solche, die auf Pilze ausgerichtet sind. „Eben nicht immer das Gleiche. Auf der Promenade ist es aber immer das Gleiche. Es gibt kein Handwerk mehr, sondern nur noch ‚Bumsfallera‘ mit was zu essen und zu trinken. Das ist vielleicht ein bisschen wenig für unser schönes Ostseebad.“ Mehr Abwechslung und Diversifizierung unter der Händlerschaft befürwortet auch Matthias Fromm, nur sei das eben gar nicht so einfach, denn „viele Händler sind nach Corona gar nicht mehr am Markt und auch darauf müssen wir reagieren“.
Die Vorsitzende des Warnemünde Vereins, Astrid Voß, zeigte sich froh und erleichtert, dass das Thema Veranstaltungsflächen jetzt endlich an Fahrt aufgenommen habe. „Da sind wir auf einem guten Weg und ich bin optimistisch, dass wir in einem Jahr schon weiter sind.“ Was die großen Drei des Vereins – Warnemünder Frühlingslandgangs, Nieger Ümgang und Sommerfest zur Warnemünder Woche sowie das Brückenfest – betrifft habe man die Erfahrungen aus der Corona-Zeit einfließen lassen. So werde das Konzept „Kultur im Vorbeigehen“ sehr gut aufgenommen. Der Kurhausgarten habe gerade für die Warnemünder Woche mit Sommerfest an Bedeutung gewonnen: „Es gibt schon viele Vorbereitungen und Gedanken, diesen attraktiver zu gestalten, denn das hat er verdient.“
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