Erster Talk am Strand mit viel Zuspruch


30. Oktober 2014

Der Handels- und Gewerbeverein Warnemünde lud gestern Abend erstmalig zur Talkrunde in die Strandoase Treichel. Anstehende Probleme – und derer gibt es viele im Ostseebad – konnten dabei natürlich nicht gelöst werden, aber das war auch nicht der Anspruch des Forums. Vielmehr wurde debattiert und diskutiert. Es ging um so brisante Themen, wie den Strand-B-Plan, die Parksituation und mögliche Offshore-Windparks in Küstennähe.

Einigkeit herrschte in Bezug auf die künftige Strandnutzung: „Der gekippte B-Plan war viel zu kompliziert und kleinkariert. Die Beratungen waren aber nicht umsonst, denn ein neuer Bebauungsplan muss her und der sollte vor allen Dingen einfach und flexibel sein“, sagt Bausenator Holger Matthäus. Er verweist darauf, dass es am Strand im nächsten Jahr „genauso laufen wird, wie in diesem Jahr.“ Mehr Planungssicherheit für die Strand-Unternehmer wünscht sich der Ortsbeiratschef Alexander Prechtel: „Wir müssen wegkommen von den kurzfristigen Verträgen. Der jährliche Auf- und Abbau, ohne zu wissen, was kommt, ist eine Zumutung für die Gewerbetreibenden.“ Wilfried Steinmüller, Beauftragter für barrierefreien Tourismus im Land erinnert in dem Zusammenhang daran, dass gerade die Strandoase von Matthias Treichel mit einer großen Investition in Vorleistung gegangen ist und damit „den besten barrierefreien Strandzugang an der gesamten deutschen Ostseeküste geschaffen hat.“

Ein Konsens wurde auch bei den im Raum stehenden Offshore-Windparks in Strandnähe erzielt. „In Dänemark fährt kein Tourist mit dem Schiff auf die Ostsee, um sich dort die Windparks anzuschauen“, korrigiert der in Kopenhagen geborene Rostocker IHK-Präsident Claus Ruhe Madsen eine durch Energieerzeuger verbreitete These. „Die Windparks werden in Dänemark vor der Küste aufgebaut, aber nicht dort, wo Kur- oder Badeorte sind.“ Das war auch die Meinung der übrigen Talkgäste: Offshore-Windparks sollten nicht verteufelt, sondern an einem vernünftigen Standort mit mindestens 15 Kilometern Entfernung zum Strand und gleichen Wettbewerbsbedingungen für alle Urlaubsorte an der deutschen Ostsee errichtet werden.

Deutlich schärfer wurde der Disput, als es um die Parkproblematik im Ostseebad ging. „Wir erleben in Warnemünde nur an wenigen Tagen im Jahr einen Verkehrskollaps. Vielmehr sollten im Ort das Bewohnerparken vernünftig geregelt und Kurzzeitparkplätze definiert werden. An den Ortseingängen und auf der Mittelmole brauchen wir Parkhäuser und einen gut funktionierenden Shuttleverkehr“, sagt und Warnemünder Holger Matthäus. Er erinnert daran, dass schon vor 20 Jahren, beim Bau der Kurhaustiefgarage, durch den Investor versprochen wurde, das Parkproblem sei damit erledigt. Scanhaus Marlow-Geschäftsführer und Hotel Am Leuchtturm-Inhaber, Friedmann Kunz, verteidigt hingegen seine Idee des Dünenparks – ein 250 Meter langes 2-etagiges Parkhaus unterhalb der Dünen. „Zu glauben, die Gäste werden ihre Autos künftig vor den Toren Warnemündes abstellen, ist illusorisch.“ Alexander Prechtel legt die Meinung des Ortsbeirates dar: „Wir wollen keinen zusätzlichen öffentlichen Parkraum im Ort, sondern ein Parkhaus für die Hoteliers und feste Nutzer.“ Die Warnemünderin Magdalene Flemming hinterfragt, ob es überhaupt zulässig ist, die Graudünen abzuschieben und verweist auf den Küstenschutz. Einen gewissen Charme versprüht indes der Lösungsvorschlag von IHK-Präsident Madsen: „Familie wollen möglichst in Strandnähe parken. Um sie an den Stadtrand zu lenken, muss ein Benefit geschaffen werden, das könnten eine auf die Parkflächen führende Bypass-Straße, sowie kostenfreie Parkplätze und Shuttleverkehre sein.“

Absolut sehenswert war die erste eigene Lasershow der Strandoase Treichel, im Anschluss an die Gesprächsrunde. Der Öffentlichkeit wird die Lichtinszenierung erstmals im Rahmen von Halloween & Mee(h)r am Sonnabend, den 1. November, ab 18.00 Uhr, präsentiert.


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