Ein vielseitiger Künstler in Warnemünde

Seit über 35 Jahren führen Ulrike und Peter Möller am Alten Strom von Warnemünde erfolgreich eine Galerie. In der Ausstellungsreihe „Vielseitige Künstler“ stellen sie regelmäßig Persönlichkeiten vor, die nach genreübergreifenden Ausdrucksmöglichkeiten suchen. Für den Hallenser Künstler Rainer Henze könnte sie erfunden worden sein. Seine Ausstellung „Ein neuer Tag“ mit Metallskulpturen und Grafiken wird am 1. Juli ab 19 Uhr eröffnet. Endlich wieder ganz „normal“ mit Livemusik und Gästen. Es spielt Henrik Plothe. Der Künstler spricht selbst zu seinen Arbeiten.

Erproben sich viele Künstler in mehreren Genres, betrachtet Rainer Henze in seinem Schaffen Grafik und Metallskulptur als gleichwertig. Das Rüstzeug hat sich der 1952 in Leipzig geborene Künstler während seines Studiums von 1973 bis 1978 an der Hochschule Burg Giebichenstein in Halle geholt. Seine Skulpturen – großformatige für den Freiraum aber auch kleinere für Innenräume – sind überwiegend aus Stahl und Edelstahl gefertigt.

Den Vorteil des Metallgestalters z.B. gegenüber dem Bildhauer sieht er darin, dass er die Verkörperung einer Idee bis zum endgültigen Erscheinungsbild selbst in der Hand behält. Ohne Hilfskräfte oder Ausführende, wie es beim Bildhauer die Bronzegießer sind.

Seit etwa 1984 sind Feder- und Tuschezeichnungen für ihn zum wichtigen unmittelbaren Ausdrucksmittel geworden. Die Zeichnung ist für ihn noch immer die Mutter aller Künste. Sie sind Ausgangspunkt für weiterführende Arbeiten an seinen Metallreliefs, aber besonders für seine Druckgrafik. Es gibt kaum eine druckgrafische Technik, die Rainer Henze nicht perfekt beherrscht. Von 1985 bis 1989 war er jeweils bei den „100 ausgewählten Grafiken der DDR“ vertreten, eine Auszeichnung für hervorragende Qualität.

Dies Ausstellung „Ein neuer Tag“ ist seine fünfte in der Galerie Möller.