Ein bisschen wie ein Zuhause: StrandResort Markgrafenheide engagiert sich für Ukraine-Geflüchtete


25. März 2022

„Die Ereignisse in der Ukraine berühren uns alle sehr“, verrät Anne Schlücker, Prokuristin im StrandResort Markgrafenheide. Deshalb habe Geschäftsführer Irmin Stintzing auch gleich zu Beginn des Krieges im Februar eine 2.500 Euro an die Ukrainische Staatsbank überwiesen. Als Sofortspende, ohne überhaupt zu wissen, wohin das Geld geht. „Wir alle haben uns daraufhin überlegt, wie auch wir helfen können und suchten nach einer passenden Organisation.“

Mit der Recherche wurde Maxi Aschenbrenner, im Unternehmen mitverantwortlich für Marketing und Verkauf, betraut: „Als Familienresort haben wir uns für die SOS-Kinderdörfer entschieden. Diese begleiten aus der Ukraine flüchtende Kinder ins sichere Polen und betreuen sie in den dortigen Kinderdörfern weiter. Das finden wir toll und wollen es unterstützen“, erläutert Maxi Aschenbrenner ihre Beweggründe. Gespendet wird dieses Mal aber nicht allein von der Geschäftsführung: „Unsere Mitarbeiter werden nicht nur übertariflich bezahlt, sondern erhalten auch einen monatlichen, steuerfreien Sachbezug in Form von Gutscheinen über jeweils 40 Euro“, erklärt Personalchefin Anja Möbus. Die Hälfte der insgesamt 100 Mitarbeiter verzichtete einen Monat auf diese „Sondervergütung“ und das so gesparte Geld ging in den Spendentopf. Die Geschäftsführung legt nochmals 2.500 Euro obendrauf, sodass jetzt 5.000 Euro an die SOS-Kinderdörfer gehen.

Doch das Engagement des StrandResorts geht weit über Geldspenden hinaus: Schon seit den Wintermonaten arbeitet hier Vitalia H. als Servicekraft. Eigentlich hätte sie nach drei Monaten wieder zurück in die Ukraine gemusst. „Das haben wir nicht zugelassen. Sie darf bleiben und auch weiterhin arbeiten. Die Gäste sind ganz vernarrt in Vitalia, ein Mensch, der die Herzen anderer im Sturm erobert“, weiß Anja Möbus. Die temperamentvolle junge Frau hatte zuvor vier Jahre als Saisonkraft auf der Insel Rügen ausgeholfen: „Ich studierte in der Ukranine die Sprachen Deutsch und Englisch. Immer in den Semesterferien habe ich meinen Rucksack gepackt und bin nach Deutschland zum Arbeiten geflogen“, berichtet das 24-jährige Energiebündel. Ihre Familie lebe in der Nähe von Lwiw, dort wo es noch relativ sicher ist. Doch Vitalia ist sehr in Sorge und telefoniert täglich mit den ihren. Immer wieder gebe es Luftalarm, tagsüber aber auch nachts. Im StrandResort möchte man ihr unbedingt eine Perspektive und die Möglichkeit, sich fest ins Team einzubinden, bieten. Ab April sollen hier wöchentlich Deutschkurse angeboten werden. Für Anfänger und Fortgeschrittene. Vitalia wird bei den Fortgeschrittenen mitlernen und ihre ohnehin schon sehr guten Sprachkenntnisse weiter vervollkommnen.

Vier weitere Menschen aus der Ukraine erhalten im StrandResort eine Chance. So auch Katharina, die hier im Sommer 2020 bereits in der Küche ausgeholfen hatte. Sie flüchtete aus Kiew vor den russischen Bomben zunächst nach Frankfurt am Main. Dort kam sie bei einer Privatperson unter und suchte umgehend den Kontakt nach Markgrafenheide. „Dem Team ist sie in guter Erinnerung geblieben, sodass wir auch ihr die Möglichkeit bieten möchten, sich zu integrieren. Allerdings müssen wir noch die Arbeitserlaubnis abwarten“, sagt Anja Möbius. Ein überaus glücklicher Umstand gerade in dieser Situation sei, dass in der „Mannschaftskoje“ gerade noch rechtzeitig acht zusätzliche Einzelzimmer fertiggeworden sind.

Und eines freut Anne Schlücker und ihr Team ganz besonders: Für Vitalia H. ist das StrandResort ein bisschen, wie ein Zuhause. „Es fühlt sich gut an. Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist meine Familie.“


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UWS - 25.03.2022 um 22:00 Uhr
Ein großartiges Beispiel für vorbildliche Hilfsbereitschaft. Vielen Dank. Die anderen großen Hotels in Warnemünde sollten sich ein Beispiel daran nehmen.
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