Mit bewegenden Worten schilderte der Ortsbeiratsvorsitzende für Warnemünde und Diedrichshagen, Wolfgang Nitzsche, in der letzten Sitzung seine Sicht auf den Krieg in der Ukraine: „Ich bin der Meinung, das ist ein Kriegsverbrechen und nie hätte ich es für möglich gehalten, dass wir uns in Europa so brutal damit auseinandersetzen müssen. Ohne Rücksicht auf menschliche Verluste und kulturelle Werte.“
Die Rostocker Stadtverwaltung ist darauf vorbereitet, schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine – zumindest vorläufig – ein Zuhause zu geben: Die Hansemesse wurde zur Notunterkunft umfunktioniert, das Elbotel zur Unterbringung angemietet und außerdem hat man entschieden, auch das leergezogene ehemaligen Best Western Hanse Hotel herzurichten. „Ich freue mich sehr, dass die Menschen auch hier bei uns in Warnemünde unterkommen“, lobte Wolfgang Nitzsche die Entscheidung.
Zunächst muss der Gebäudekomplex in der Parkstraß 51 bis 53 jedoch wieder bewohnbar gemacht werden, denn der ehemalige Pächter, die Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH (Gelsen-Log), hat den Begriff „besenrein“ sehr kleinlich ausgelegt. Es wurde nicht nur ausgeräumt und gefegt, sondern so ziemlich alles demontiert, was möglich war: Waschbecken, Toiletten und sogar Steckdosen.
300 Menschen sollen in den 72 Appartements unterkommen. Wann es soweit ist, steht noch nicht fest. Der KOE als zentraler Immobiliendienstleister der Hansestadt Rostock habe den Zustand des Gebäudes detailliert unter dem Blickwinkel der geplanten Nutzung beurteilt, heißt es aus der Stadtverwaltung. „Auf dieser Basis werden derzeit Ideen entwickelt, mit welchen Mitteln die Räume am einfachsten und schnellsten hergerichtet werden können. Das gilt auch für die Flure und mögliche allgemeine Aufenthaltsräume“, teilte Stadtsprecher Ulrich Kunze mit. Die Bestandsaufnahme bilde die Grundlage für laufende Gespräche mit potenziellen Handwerksfirmen. Ungeklärt sei, welche Kosten anfallen und ob privates Engagement möglich ist.
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Es ist außerordentlich begrüßen, dass das ehemalige Best Western Hotel für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet wird. Hoffentlich nimmt die Wiederherstellung nicht zu viel Zeit in Anspruch. Bis dahin wäre es sehr zu begrüßen, wenn die Warnemünder Hotels, allen voran das Hotel Neptun, die Unterbringung und Versorgung von geflüchteten Frauen und Kindern aus der Ukraine zur Verfügung stellen könnten. Auch wenn das Hotel Neptun offensichtlich seit 2015 im Eigentum eines russischen Oligarchen steht, sollte Hilfsbereitschaft zu erwarten sein. Es gibt eine Menge gutzumachen. Vielen Dank dafür.