Durchlass zwischen Altem und Neuem Strom wird erneuert


07. Januar 2015

Auf die Warnemünder und ihre Gäste kommt eine nächste Großbaustelle zu: Der Spüldurchlass, die wasserseitige Verbindung zwischen dem südlichen Alten Strom und dem Seekanal, und die dazugehörige Stromgrabenbrücke werden erneuert. Die Bauarbeiten sollen am 8. September 2015 beginnen und am 30. April 2016 abgeschlossen sein. In der Straße Am Bahnhof dauert es noch etwas länger, hier wird voraussichtlich bis Juni 2016 gebaut. Ralf Petruschka, der zuständige Projektkoordinator beim städtischen Tiefbauamt, und Kurt Fleischer als Vertreter der Deutsche Bahn Netz AG stellten das Projekt auf der gestrigen Ortsbeiratssitzung vor.

Im Zuge einer Bauwerksprüfung wurde festgestellt, dass sich die Spüldurchlässe über die Straßen Am Passagierkai und Am Bahnhof sowie die drei Gleise breite Stromgrabenbrücke in einem desolaten Zustand befinden und dringend erneuert werden müssen. Einzig in dem durch die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock, Hero, bewirtschafteten östlichen Teil am Liegeplatz 8 gab es keine Beanstandungen – dieser Bereich wurde schon 2008 einer Komplettsanierung unterzogen.

Die Baumaßnahme hat absolute Priorität und muss schnellstmöglich, unabhängig von der Mittelmolen-Bebauung, umgesetzt werden. Ein entsprechender Planungsbeschluss der Rostocker Bürgerschaft liegt vor. An den Planungen sind die Hansestadt Rostock, die Deutsche Bahn und das für den Hochwasserschutz zuständige Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALUMM) beteiligt. „Es handelt sich um einen Ersatzneubau innerhalb der vorhandenen Baulastgrenzen“, betont Petruschka und weil es sich um eine offene Bauweise handelt, ist mit „Lärmemissionen, länger als bis 17.00 Uhr zu rechnen.“ Wichtig ist allen Beteiligten, dass die Kreuzfahrtsaison nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Umleitungen für den motorisierten Verkehr sind vorgesehen und eine Behelfsbrücke wird den Lieferverkehr für die Gewerbetreibenden und Segler auf der Mittelmole absichern. Die S-Bahnen verkehren vom 1. Oktober 2015 bis Ende April 2016 nur noch bis zum Haltepunkt Warnemünde-Werft. „Dann wird es einen Schienenersatzverkehr bis zum Kirchenplatz geben“, kündigt Fleischer an. Nach seiner Aussage soll die Taktfrequenz von 7,5 Min. in Stoßzeiten beibehalten werden. „Rein theoretisch funktioniert das auch alles.“   

Natürlich stellen sich viele Warnemünder jetzt die berechtigte Frage, ob man im Zusammenhang mit dieser Großbaustelle nicht auch gleich den Bahnhofstunnel zugeschüttet könnte. Fehlanzeige vermeldet Bahn-Mitarbeiter Kurt Fleischer: „Diese Baumaßnahme hat mit dem Bahnhofstunnel nichts zu tun – der muss im Zusammenhang mit der Mittelmolen-Gestaltung betrachtet werden und wir brauchen großes Planungsrecht.“  

Einen bitteren Wermutstropfen müssen die Warnemünder möglicherweise noch zu schlucken: Die direkt neben dem Spüldurchlass stehende Trauerweide könnte den Baumaßnahmen zum Opfer fallen: „Trotz erteilter Fällgenehmigung werden wir alles tun, um den Baum zu halten“, kündigt Petruschka an.

Der Alte Strom war bis 1903 der einzige Zufluss der Warnow zur Ostsee und damit Nadelöhr für die Schifffahrt zum Rostocker Hafen. Bis zum 19. Jahrhundert bestand Warnemünde nur aus der Vörreeg (vordere Reihe, heute Am Strom) und der Achterreeg (hintere Reihe, heute Alexandrinenstraße). Beide Straßen wurden parallel zum Alten Strom errichtet.

Foto: MaP


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marlis weber - 08.01.2015 um 17:27 Uhr

grossergott! schienenersatzverkehr bis zum kirchplatz. ich habe da einen anderen, viel besseren vorschlag. die schienen führen bis zur kirche und
aus der wird dann der bahnhof gestaltet.

wenn das den bisherigen planern nicht gefällt!!
Heinrich - 08.01.2015 um 14:46 Uhr
So, also Schienenersatzverkehr bis Kirchenplatz! So ein Wahnsinn, da werden wieder Treibstoffreserven vernichtet und die Umwelt noch mehr belastet. Als ich das meiner 90-jährigen Schwiegermutter, Ur-Warnemünderin, erzählte, sagte sie nur; ... was machen die aus meinem schönen Warnemünde... Und recht hat sie. Wenn das mit der S-Bahn Endstation Werft gut geht, dann war es auch für die Endstion Bahnhof Warnemünde und dann haben die Olympia- Mittelmolen- Ver(u)anstalter noch mehr Spekulationsbaugrund.
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