Doppelter Nachwuchs beim Zootier des Jahres 2025: Gürteltiere im Zoo Rostock


16. Januar 2025

Mit ihrem faszinierenden Knochenpanzer, der sie seit über 60 Millionen Jahren zu einem „lebenden Fossil“ macht, sind Gürteltiere außergewöhnliche Botschafter des Artenschutzes. Doch viele ihrer Arten kämpfen heute ums Überleben. Als „Zootier des Jahres 2025“ rücken diese einzigartigen Säugetiere ins Rampenlicht internationaler Schutzkampagnen – ein Erfolg, den auch der Zoo Rostock mit doppeltem Nachwuchs feiert.

Im Oktober 2024 erblickten zwei Braunborsten-Gürteltiere im Südamerika-Haus das Licht der Welt – ein wichtiger Zuchterfolg und zugleich ein bewegendes Zeugnis für den Artenschutz. „Die Geburt der Zwillinge ist für uns ein großer Erfolg und ein schönes Beispiel dafür, wie Artenschutz im Zoo funktioniert.“, erklärte Zoodirektorin Antje Angeli.

Ein Blick ins Leben der jungen Gürteltiere

Am 18. Oktober 2024 wurden die beiden Jungtiere von Mutter Nara und Vater Fred geboren. Es ist der zweite Nachwuchs des Paares, das seit 2022 im Zoo Rostock lebt. Bei ihrer Geburt sind Braunborsten-Gürteltiere nackt, blind und ihr Panzer ist noch weich. Dieser härtet erst nach einigen Wochen aus, während sie behütet in einer Erdhöhle heranwachsen. In der Regel werden ein bis zwei Jungtiere geboren und rund zwei Monate lang gesäugt.

Inzwischen erkunden die Jungtiere mutig ihre Umgebung. Besucher des Südamerika-Hauses können mit etwas Glück erste Blicke auf die beiden werfen, die sich prächtig entwickeln.

Das Gürteltier: Ein Tier mit Geschichte und Bedrohung

Gürteltiere, nahe Verwandte der Ameisenbären und Faultiere, faszinieren nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch ihre Anpassungsfähigkeit. Doch in der Wildnis sind sie bedroht – durch Lebensraumverlust, Verkehr und Bejagung.

„Zootier des Jahres“ ist eine Kampagne der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP), die sich besonders für weniger bekannte Tierarten starkmacht. Im Fokus stehen neben Aufklärungsarbeit auch nachhaltige Projekte in den Heimatländern der Tiere. Für Gürteltiere bedeutet das etwa die Einrichtung von Schutzgebieten und wissenschaftliche Forschung zur Bestandsentwicklung.

Artenschutz, der verbindet

Der Zoo Rostock engagiert sich seit 2016 für diese Kampagne und unterstreicht deren Bedeutung. „Durch den freiwilligen Artenschutzbeitrag beteiligen sich die Besucherinnen und Besucher direkt an der Unterstützung von internationalen Natur- und Artenschutzprojekten wie beim ‚Zootier des Jahres‘“, so Antje Angeli.

Die Geburt der Zwillinge zeigt, wie Zoos nicht nur Lebensräume nachbilden, sondern auch einen Beitrag zur Arterhaltung leisten. In Europa sind Braunborsten-Gürteltiere selten – nur 58 Zoos halten diese Tiere, und erfolgreiche Nachzuchten wie in Rostock oder jüngst in Zagreb sind Höhepunkte im Artenschutz.

Wer die Jungtiere erleben möchte, hat im Südamerika-Haus des Rostocker Zoos die Gelegenheit, die kleinen Gürteltiere bei ihren ersten Entdeckungstouren zu beobachten – eine Chance, diesen Botschaftern des Artenschutzes ganz nah zu kommen.


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