Die fünfjährige Bea ist die 30.000. Leuchtturmbesucherin des Jahres


16. Juli 2024

Aufgeregt zählt Bea ihre bisherigen Urlaubserlebnisse auf: „Wir waren schon im Nienhäger Gespensterwald, an der Robbenstation und haben eine Hafenrundfahrt gemacht“, strahlt die Fünfjährige. Gemeinsam mit Schwester Isabell (4) und Oma Kathrein Kröher aus der Nähe von Chemnitz verbringt sie zehn Urlaubstage in Warnemünde. Auf Wunsch ihrer Schwester stand gestern der Leuchtturm auf dem Programm und hier erwartete die Familie eine ganz besondere Überraschung: Vorstandsmitglied Inge Morenz und Leuchtturmmann Gundolf Scholze begrüßten Beatrice, wie Bea eigentlich heißt, als 30.000. Besucherin der aktuellen Saison.

„Wir sind im Hotel Neptun untergebracht“, erzählt Kathrein Kröher. Als Lehrerin sei sie früher schon häufig in Warnemünde gewesen. Immer mit Schulklassen in der Jugendherberge. Jetzt sind die Enkelinnen an der Reihe. Anlässlich des Jubiläums gab es für die drei freien Eintritt, einen kleinen Blumenstrauß, einen Rucksack, befüllt mit dem Tidingsbringer und einigen Leuchtturmsouvenirs und zur Erinnerung noch eine Urkunde.

Am Ostersonnabend startete die Leuchtturmsaison 2024. „Wir liegen gut in der Zeit“, verrät Inge Morenz. Die 30.000er-Marke habe man im Vorjahr etwa zeitgleich erreicht. „Trotz eines schleppenden Saisonstarts wegen des schlechten Wetters hat sich die Lage mit Ferienbeginn und auch während der zurückliegenden Warnemünder Woche deutlich verbessert. Wir hoffen, schon bald den nächsten Jubiläumsgast präsentieren zu können“, so die Schatzmeisterin optimistisch.

Doch die letzten Tage waren nicht nur in Bezug auf die Besucherzahlen erfolgreich: „Wir konnten einige Leuchtturmpässe verkaufen“, berichtet Vorstandskollege Holger Posselt. Der Warnemünder Leuchtturmverein ist nämlich Gründungsmitglied des Fördervereins Europäische Leuchtturm-Route e.V. und damit Teil der European Route of Lighthouses. Besucher können sich ihren Leuchtturmpass bei anderen „Mitglieds-Leuchttürmen“ somit abstempeln lassen.

Um den Saisonbetrieb abzusichern, werden nach wie vor dringend freiwillige Leuchtturmfrauen und -männer gesucht. Zum Aufgabenprofil gehört neben dem Öffnen und Schließen der Türen jeweils zu Beginn und zum Ende der Schicht und das Abkassieren der Besucher auch das geduldige Beantworten von Fragen.  „Wie viele Stufen führen nach oben?“ und „Funktioniert der Leuchtturm noch?“ gehören zu den häufigsten Fragen. Auch das Baujahr und die Anzahl der verbauten Klinkersteine sind oft gefragt.

Der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen und lud aus diesem Anlass Vereinsmitglieder und Freunde zu einer Ausfahrt auf der Poeler Kogge Wissemara ein. Mit dabei Gundolf Scholze, der derzeit dienstälteste Leuchtturmmann. Als ehemaliger Hochseefischer ist er viel herumgekommen und weiß zu berichten, dass der Warnemünder Leuchtturm weltweit der einzige ist, der auf einer Promenade steht. Seit 1997 verrichtet er im Schichtsystem seinen Dienst am Turm, wozu auch das regelmäßige Erklimmen der 135 Stufen zählt. „Weil es Spaß macht und ich eine Aufgabe brauchte“, erklärt der 83-Jährige lächelnd. Ein Besucher sagte einmal zu ihm: „Ich beneide Sie um diesen schönsten Arbeitsplatz von Warnemünde.“ Recht hat er!


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