Deutsche Meeresforschung im 20. Jahrhundert – Ein Zeitzeuge berichtet


15. Juli 2019

Deutsche Meeresforschung im 20. Jahrhundert – Ein Zeitzeuge berichtet

Der Meeresbiologe Gotthilf Hempel feierte in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. Die heute weltweit wichtige Rolle deutscher Meeresforschung ist von seinem Namen nicht zu trennen. Er gilt als „Geburtshelfer“ für gleich mehrere wichtige Meeresforschungseinrichtungen, darunter auch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Sein Vortrag im Rahmen der Warnemünder Abende am Donnerstag, 18. Juli, zeichnet lebendig – oft aus erster Hand – eine der spannendsten Perioden deutscher Meeresforschung nach.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierte sich die deutsche Meeresforschung auf zwei bedeutsame Forschungsvorhaben: große, geographisch orientierte Fernexpeditionen ins Südpolarmeer und in den Südatlantik einerseits sowie die systematische Erfassung von Fischbeständen und Hydrographie „vor der Haustür“ in Nord- und Ostsee andererseits. Wichtige Institute waren in dieser Zeit die Norddeutsche Seewarte, das Institut und Museum für Meereskunde Berlin (1900 bis 1945), die Biologische Anstalt Helgoland und das Institut für Meereskunde der Universität Kiel.

Seit Beginn der 1950er Jahre, also ab der Zeit, in der Gotthilf Hempel selbst wissenschaftlich in der Meeresforschung aktiv wurde, hat sich das Forschungsspektrum deutlich verbreitert und die Zahl der Forscher ist in Deutschland von wenigen hundert auf viele tausend angewachsen. So kamen beispielsweise Warnemünde als Zentrum der Meeresforschung der DDR sowie Bremen und Bremerhaven als Standorte der marinen Polar- und Tropenforschung hinzu. In dieser zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es sowohl weltweit große Entwicklungen in der Meeresforschung als auch in der west- und ostdeutschen, die allerdings 40 Jahre lang getrennte Wege gehen mussten. Die Wiedervereinigung der deutschen Meeresforschung hat Hempel 1990/91 als Mitglied des Wissenschaftsrates aktiv und maßgeblich mitgestaltet, beispielsweise den Umbau des Akademie-Institutes für Meereskunde der DDR zum Institut für Ostseeforschung, dessen erster Direktor er 1992 wurde. Als Zeitzeuge nimmt Hempel sein Publikum mit auf eine spannende Zeitreise, die er mit Wachheit und Humor kräftig würzt.

Veranstaltungsort ist der große Saal des IOW, Seestraße 15, in Warnemünde, erreichbar über den Haupteingang des Instituts am Kurpark. Beginn ist 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Foto: IOW/K. Beck


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