Der Baum steht – die Warnemünder Weihnachtszeit findet statt


22. November 2021

Fast wäre es noch mal eng geworden um den Warnemünder Weihnachtsbaum: „Wir hatten eigentlich drei zur Auswahl, haben uns letztlich für einen entschieden und die nötige Fällgenehmigung beantragt“, erzählt Christian Seifert, Vorstandsmitglied im Handels- und Gewerbeverein Warnemünde (HGV) und hier zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. Er kuriert gerade eine Knieverletzung aus und stand uns telefonisch zur Verfügung.

Allerdings hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn es haperte an der Kommunikation bei den Baumspendern: Hatte die Ehefrau den Baum nach Warnemünde versprochen, entschied sich der dazugehörige Gatte für das Grandhotel in Heiligendamm, wo er jetzt auch steht. Und nun? Hilfe kam aus dem Rostocker Stadtgrünamt. „Dieses stellte uns freundlicherweise eine Liste mit in Frage kommenden Bäumen zur Verfügung und mit der dazugehörigen Fällgenehmigung verhielt es sich unkompliziert. Das war unsere Rettung.“  

Die Wahl fiel auf eine stattliche, fast achtzehn Meter hohe, Serbische Fichte. Vor fast 40 Jahren war sie ein Geschenk aus dem Erzgebirge und stand seither im Garten von Ingrid und Bernd Küchenmeister in Alt Dierkow. Nur leider viel zu dicht am Haus. Schweren Herzens trennte sich das Paar von dem Baum. Ihr gemeinsamer Trost ist, dass er jetzt den Warnemündern als Weihnachtsbaum dient. Auf jeden Fall wollen sie ins Ostseebad kommen, um ihn auf dem Kirchenplatz zu bestaunen.

Macht Corona keinen Strich durch die Rechnung, wird die 11. Warnemünder Weihnachtszeit am Sonnabend um 12 Uhr eröffnet. „Wir wollen unbedingt alle Hygiene- und Sicherheitsstandards einhalten was für uns als Verein eine große Herausforderung ist, denn die Personalkosten allein für die Kontrollen steigen immens“, prognostiziert Christian Seifert, der in den kommenden Wochen auch als Marktleiter fungiert. Sehr kurzfristig wolle man daher einen Aufruf an die Warnemünder Vereine richten und um ehrenamtliche Unterstützung etwa bei den Einlasskontrollen bitten.

Der Weihnachtsmarkt auf dem Kirchenplatz ist vollständig eingezäunt – auf der Postseite im Süden befindet sich der Eingang und vor Guido’s Coffeebar im Norden der Ausgang. Die als „Kontrollbeweis“ geltenden Bändchen werden beim Einlass verteilt. Stand heute ist: Draußen gilt die 3G- und drinnen im Veranstaltungszelt die 2G-Regel. Die Mühlenstraße ist in diesem Jahr erstmals durchgängig mit Lichterketten versehen. Mit der Rostocker Großmarkt GmbH sei man in engem Kontakt. Schon heute werde nämlich der Weihnachtsmarkt in der Rostocker Innenstadt eröffnet und erste Erfahrungen mit den neuen Regelungen könnten so in Warnemünde aufgegriffen werden.

Das Kulturprogramm im Festzelt auf dem Kirchenplatz ist vielfältig und liegt in den Händen von Knut Linke, Inhaber der Agentur Kulturmeer, dem HGV eng verbunden. Ausschließlich einheimische Künstler, darunter Lars Freude und die Sideburns, Klaus Lass und Michael Treptow kommen zum Zuge. Irgendwann Mitte Dezember – der Termin steht noch nicht genau fest – ist der in Warnemünde geborene und heute in Berlin lebende Sänger Roland „Rollo“ Maier zu Gast im Festzelt. Außerdem gibt es eine Kindereisenbahn, die weltbesten Mutzen sowieso, leckeren Glühwein und andere Heißgetränke, Crêpes, Wurst und sogar Enten und Gänse für das Weihnachtsessen zu Hause. Jeden Sonntag um 16 Uhr kommt der Weihnachtsmann, der für die Lütten eine Sprechstunde abhält und immer dienstags ab 17 Uhr lädt das Duo „Lilly brennt“ mit Susi Koch für jeweils zwei Mal 45 Minuten zum gemeinsamen Singen.

Nicht zu vergessen und in aller Munde ist die Nachhaltigkeit. So werden die zur Dekoration verwendeten Bäumchen doppelt genutzt: Erst auf dem Kirchenplatz und dann im heimischen Wohnzimmer. Nach vorheriger Anmeldung kann das auserwählte Exemplar am 23. oder 24. Dezember abgeholt werden.

Danken möchten die Initiatoren der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde für die Unterstützung, auch finanzieller Art, den beteiligten Ämtern für die positive Begleitung und dem Hausherrn, Pastor Harry Moritz, für den kooperativen, rücksichtsvollen Umgang.

Der Weihnachtsmarkt auf dem Kirchenplatz in Warnemünde wurde einst als Voraussetzung für den verkaufsoffenen ersten Adventssonntag ins Leben gerufen. Immer habe man wegen knapper Kassen von der Hand in den Mund leben müssen. In diesem Jahr ist es erstmals anders. Die Corona-Testzentren in Warnemünde und Markgrafenheide werfen was ab und man konnte langfristiger planen. Unter die Arme geholfen wurde dem HGV auch durch den Ortsbeirat Warnemünde/ Diedrichshagen, der aus seinem Budget immerhin knapp 2.200 Euro für das Kunst und Kultur beisteuerte. Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen schlägt trotzdem schon heute ein Fehlbetrag von 6.000 Euro zu Buche. „Kommt im nächsten Jahr nicht mehr Unterstützung aus Warnemünde, werden wir uns den Weihnachtsmarkt nicht mehr leisten können“, gießt Christian Seifert abschließend noch etwas Wasser in den Wein.

Die diejährige Warnemünder Weihnachtszeit ist bis einschließlich 2. Januar 2022 geöffnet. Unter der Woche zwischen 12 und 20 Uhr. Freitags und sonnabends auch länger – wie lange genau, das steht noch nicht fest und hängt vor allem mit den aktuellen Corona-Entwicklung zusammen.


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