Corona in MV: 50er Inzidenz eröffnet Perspektiven


04. März 2021

Bis spät in die letzte Nacht dauerten gestern die sehr intensiven Beratungen zwischen Bund und Ländern um die weitere Vorgehensweise in der Pandemie. Die schlechte Nachricht: Der Shutdown wird vorerst bis zum 28. März verlängert. Die Gute: Es gibt Perspektiven und einen mehrstufigen Öffnungsplan. Jedoch müssen alle Lockerungen durch Impfungen und Tests abgesichert sein, hob die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig, hervor. Die Zwickmühle: Hohe Infektionszahlen und ansteckende Mutationen auf der einen Seite und viele Menschen, die zu Recht Hoffnungen auf Perspektiven hegen, auf der anderen.

Vor dem Hintergrund, dass die Bunderegierung einmal mehr versichert hat, dass die Zahl der Impfdosen in den nächsten Monaten anwachsen soll, habe man beschlossen, dass bis Ende März/Anfang April bundesweit auch über die Hausarztpraxen geimpft werden soll. Vorher könne man damit nicht starten, weil nicht genügend Impfstoff da sei.

Ab der kommenden Woche will das Land MV zudem jedem Bürger einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest anbieten. Details dazu will Gesundheitsminister Harry Glawe noch bekanntgeben. Selbsttests sollen darüber hinaus ab dieser Woche im Handel zu haben sein. Kritik äußerte Schwesig in diesem Zusammenhang an der Bundesregierung, die keine Vorsorge getroffen habe, Kinder in Schulen und Kitas abzusichern: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass Selbsttest in Discounter gehen, aber nicht für Kitas und Schulen geordert wurden.“ In Eigenregie hat das Land Mecklenburg-Vorpommern in dieser Woche entschieden, zwei Millionen Selbsttests zu kaufen. Ab April sollen diese über die Bundesregierung geordert werden können.

Gelockert werden ab der kommenden Woche die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich. Danach sollen Treffen von zwei Haushalten mit bis zu fünf Personen wieder möglich sein. Liegt die Inzidenz unter 35, dürfen sich auch Menschen aus drei Haushalten wieder treffen.

Und wie steht es um die Lockerungen im öffentlichen Leben? Nachdem in MV schon seit dem 1. März Gartencenter und Friseure geöffnet sind, sollen ab dem 8. März Zoos, Buchläden, Kosmetik, Sonnen- und Tattoo Studios, Fahr- und Flugschulen wieder arbeiten dürfen. Bei Regionen mit Inzidenzen unter 50 könnte auch der Einzelhandel wieder öffnen – zunächst eingeschränkt mit nur einem Kunden pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche. Ob die betreffenden Regionen davon auch Gebrauch machen, soll beim morgigen MV Gipfel geklärt werden. Klar ist indes, dass ab einer Inzidenz von 50 bis 100 das sogenannte Termin-Shopping möglich sein soll. Museen und Galerien sollen ebenfalls mit vorheriger Terminbuchung öffnen dürfen und Außensport für maximal zehn Personen möglich sein. „In Regionen, mit einer Inzidenz über 100 sind diese Öffnungen nicht möglich. Ab dann wird die Notbremse gezogen und verschärft“, kündigte Manuela Schwesig an.

In einem vierten Öffnungsschritt ab dem 22. März soll – so sich die Infektionszahlen nicht verschlechtern – auch Außengastronomie wieder möglich sein. Außerdem könnten dann mit tagesaktuellem Schnelltest Besuche von Theatern, Konzerthäusern und Kinos wieder ermöglicht werden. In einem vorerst letzten Schritt sollen ab dem 5. April der Einzelhandel überall wieder geöffnet und auch Freizeitveranstaltungen möglich werden. Generell soll es bis zu einer 100er Inzidenz höhere Auflagen geben, die unter 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen wegfallen.

Völlig außen vor ist bislang der Tourismus. Dazu erklärte Schwesig, dass sich Mecklenburg-Vorpommern und auch Schleswig-Holstein das Reisen an Ostern noch offengehalten haben und in der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März entscheiden wollen, ob touristische Reisen wenigstens im eigenen Bundesland möglich sein können.

Die Ministerpräsidentin hofft dringend auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Öffnungen, denn nur mit niedrigen Zahlen könne lokal wieder mehr ermöglicht werden.

Morgen sind eine Sondersitzung im Landtag und danach ein MV Gipfel geplant. Die daraus resultierende neue Verordnung bringt hoffentlich Licht in das diffuse Dunkel und soll ab Montag gelten.

Foto: Taslair


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