Christo in Warnemünde?

Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen das Verhüllungskünstlerpaar Christo und Jeanne-Claude hätte sich des grün-weißen Westmolenfeuers von Warnemünde angenommen. Seit etwa einer Woche präsentiert es sich rundherum eingepackt. Wie Ulrike Scherf vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee (WSA) uns mitteilte, habe das allerdings keineswegs künstlerische Gründe.

Die Molenfeuer West und Ost markieren für die von See kommenden Schiffe die Einfahrt in den inneren Seekanal nach Rostock. „Durch ihre exponierte Lage direkt an der Küste unterliegen sie unterschiedlichsten Witterungseinflüssen wie Wind, salzhaltiger Luft und Spritzwasser. Aber auch Graffiti-Sprayer hinterlassen regelmäßig ihre Spuren“, erklärt die für Wasserstraßen zuständige Fachbereichsleiterin. Die Bauwerke würden damit schwer beansprucht, müssten aber gegen physikalische Einwirkungen aus der Umgebung ausreichend widerstandsfähig sein.

Diese Widerstandsfähigkeit erreiche man, so Ulrike Scherf, durch die gründliche Erneuerung des etwa 15 Jahre alten Anstrichs. Mit den grün-weiß-grünen oder rot-weiß-roten Banderolen müsse dieser zugleich dem Farbcode für feste Schifffahrtszeichen entsprechen. Zur visuellen Kennzeichnung werden daher sogenannte „geprüfte Anstrichfarben für feste Schifffahrtszeichen“ verwendet.

Durch das WSA, Außenbezirk Stralsund, wird zunächst das westliche Molenfeuer saniert. „Neben den Konservierungsarbeiten werden auch stahlbauliche Instandsetzungen durchgeführt“, informiert Scherf. Während der Arbeiten ist das Westmolenfeuer als Tagesmarke nur eingeschränkt nutzbar. Nach etwa fünf Wochen sollen die Arbeiten planmäßig abgeschlossen sein und das Bauwerk in neuem Glanz der Schifffahrt wieder zur Verfügung stehen.

Irgendwann später ist dann auch das rot-weiße Ostmolenfeuer an der Reihe. Einen genauen Zeitplan dafür gibt es nach Aussage von Ulrike Scherf jedoch noch nicht.