Bergwaldprojekt: Freiwillige engagieren sich in der Rostocker Heide


12. Mai 2017

Über nicht ganz alltägliche, aber umso tatkräftigere Unterstützung darf sich Forstamtsleiter Jörg Harmuth noch bis zum 20. Mai freuen. Das Bergwaldprojekt e.V. ist mit zwei Freiwilligeneinsätzen zu Gast im Stadtforstamt Rostock. Zwei Teams mit 15 ehrenamtlichen und drei hauptamtlichen „Bergwäldlern“ unterschiedlichen Alters, wohnhaft in ganz Deutschland, arbeiten in den Wäldern der Rostocker Heide. Die Freiwilligen leisten so ihren ganz persönlichen Beitrag zum Walderhalt und lernen auf diese Art und Weise auch das Ökosystem näher kennen.

Auf Initiative Wolfgang Lohbecks, Greenpeace Deutschland, und den Schweizer Förster Renato Ruf wurde das Bergwaldprojekt 1987 im Zusammenhang mit der Waldsterbensdebatte ins Leben gerufen. Zweck des heutigen Vereins Bergwaldprojekt e.V. sind Schutz, Erhalt und Pflege der Wälder sowie die Förderung des Verständnisses für die Zusammenhänge in der Natur, die Belange des Waldes und die Abhängigkeit des Menschen von diesen Lebensgrundlagen. Projektbezogen arbeitet das Bergwaldprojekt mit Freiwilligen in Wäldern, Mooren und Freilandbiotopen an verschiedenen Orten in Deutschland. Schon zum fünften Mal in Folge ist Bergwaldprojekt auch in der Rostocker Heide aktiv. Die diesjährige Aufgabenstellung umfasst die Wiederherstellung  der touristischen Infrastruktur am Parkplatz Fesselbrandsweg und die Neuanpflanzung von 1.000 Jungeichen auf einer den Stürmen zum Opfer gefallenen „Katastrophenfläche“ nahe Schnatermann.

Für den Sozialpädagogen Bernd Pieper aus Gummersbach ist es der erste Einsatz in Rostock; zuvor reiste er für das Bergwaldprojekt schon drei Mal nach Peenemünde. „Für mich ist die Gruppenarbeit in der Natur eine willkommene Abwechslung. Ich gewinnen eine Woche Abstand zum Job, bin sehr gern an der See und genießen dazu noch die wunderschöne Landschaft“, zählt er seine persönlichen Mehrwerte aus der Freiwilligenarbeit auf. Gemeinsam mit der 19jährigen, angehenden Verkehrswesen-Studentin Marisa Leidel aus Stuttgart, die zufällig auf das Projekt gestoßen ist und es ebenfalls toll findet, in der Natur zu arbeiten, hackt er mühevoll Löcher in den stark durchwurzelten Waldboden. Die hier einzupflanzenden Jungeichen sind drei Jahre alt und gegen Wildverbiss mit luft- und lichtdurchlässigen PE-Röhren geschützt. Etwa 300 Jahre dauert es, bis aus den noch etwas schmächtig wirkenden Bäumchen imposante Eichenbäume werden.

Angeleitet werden die Helfer durch den ausgebildeten Förster und Projektleiter Christoph Wehner aus Bayern. Er ist einer von drei, in der Heide aktiven, hauptamtlichen Bergwaldprojekt-Mitstreitern. Der Waldexperte begleitete bislang alle fünf Projekte in Rostock und schätzt besonders den Stadtwald mit seiner spannenden Population sowie das sehr angenehme Miteinander: „Die Zusammenarbeit mit dem Stadtforstamt ist unkompliziert und freundlich – wir sammeln bereits Ideen für das Jahr 2018.“

Die Vorhaben und Einsatzorte von Bergwaldprojekt e.V. werden öffentlich ausgeschrieben. Potenzielle Teilnehmer können sich darauf bewerben. Die Rostocker Heide mit ihrer Nähe zum Ostseestrand wird von den ehrenamtlichen Helfern besonders gern gewählt. Sie wohnen unter einfachsten Bedingungen in Zelten in der Forstbaumschule Hinrichshagen.  


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