Bauverzögerungen bei neuer Sportschule in Warnemünde: Herausforderungen und Fortschritte


03. Juni 2024

Inzwischen weiß es (fast) jeder: Wer heutzutage baut, sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert und davon kann mittlerweile auch der Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern (LSB) ein Lied singen. Seit Ende 2021 wird in dessen Auftrag am Nordzipfel der Warnemünder Mittelmole eine hochmoderne Sportschule errichtet (DWM berichtete). Hier soll auch der Bundesstützpunkt des Deutschen Seglerverbandes seinen Platz finden. Das ehrgeizige Projekt hat jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, was zu Verzögerungen im Baufortschritt geführt hat.

Von Beginn an galt das Vorhaben als ambitioniert. Die zugewiesenen Fördermittel sollten bis Ende 2023 vollständig verbaut und abgerechnet sein. Doch der Plan geriet ins Wanken. „In der Tat läuft bei einem so komplexen Bau wie der Sportschule Warnemünde nicht alles nach Plan“, erklärt LSB-Sprecherin Barbara Adrian. Technische Probleme mit der Vorhangfassade traten auf: Die zur Probe angebrachten Fassadenplatten hatten sich binnen kurzer Zeit wieder gelockert und bei Wind auch noch Geräusche verursacht. Monatelang hingen die Schienen schief an der Fassade. Die Vlieskaschierung der Dämmmatten war aufgerissen und Wasser konnte eindringen. Der Baukörper an so prominenter Stelle machte einen erbärmlichen Eindruck (DWM berichtete).

Ein Gutachter wurde hinzugezogen und fand eine technische Lösung mit verstärkten Halterungen. Der Bau an der Fassade wird nun fortgesetzt, ebenso wie die Arbeiten im Innenbereich. Zudem werden auf dem Gelände aktuell große Löcher für die Erdwärmeheizung gebohrt. „Die Verzögerungen ärgern uns, aber sie haben nachvollziehbare Ursachen, wie auf jedem anderen Bau auch“, erklärt LSB-Geschäftsführer Torsten Haverland. Die Schwierigkeiten reichen von Fachkräftemangel bis hin zu Preissteigerungen. Der LSB-Chef sagt auch, dass es nicht einfach gewesen sei, überhaupt Fachfirmen zu binden. Alles musste europaweit ausgeschrieben werden und für manch einen war das Projekt zu groß, für andere wieder zu klein. „Wir haben Corona gehabt, wir haben den Krieg, wir haben extreme Preisexplosionen gehabt und dann noch die Fachkräftesituation. Es gibt viele Probleme, was bei einem Bauvorhaben dieser Größenordnung aber auch normal ist“, so Haverland. Die ursprünglich für Februar geplante Fertigstellung wurde auf September/Oktober 2024 verschoben.

Die neue Sportschule besteht aus einem Hauptgebäude und einer Bootshalle, verbunden durch einen Glasbau. Künftig stehen hier 7.500 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Im Erdgeschoss befinden sich Küche, Gasträume, Sanitärräume und Büros, während in den Obergeschossen Unterkünfte von Ein-Bett-Zimmern bis zu kleinen Apartments zu finden sind. Fünf Einheiten sind barrierefrei gestaltet, und insgesamt sind mehr als 100 Betten geplant. Der Konferenzbereich mit großzügiger Dachterrasse befindet sich im dritten Obergeschoss.

Die Finanzierung des Neubaus bleibt trotz aller Widrigkeiten gesichert. Das Projekt wird mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), des Landes Mecklenburg-Vorpommern und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages finanziert und gefördert.

Trotz der Herausforderungen ist der LSB zuversichtlich, dass die neue Sportschule in Warnemünde ein bedeutender Anlaufpunkt für Leistungssegler aus ganz Deutschland wird und das Segelrevier vor Warnemünde weiter stärkt. Die Fertigstellung im Herbst 2024 soll einen wichtigen Schritt zur Sicherung und Förderung des Sports in der Region markieren.


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