Baumfällungen zum Schutze der Bürger


04. Mai 2021

Etwa 30 kranke Bäume müssen heute im Rahmen von Verkehrssicherungsmaßnahmen im Stoltera Küstenwald zwischen dem Kleinen Sommerweg und Wilhelmshöhe gefällt werden. Zuvor haben wir alle Höhlen auf brütende Vögel untersucht, erklärt Revierförster Christoph Willert, der gleichzeitig betont, dass Fällungen zur Verkehrssicherheit auch im Naturschutzgebiet und während der Vegetationsperiode erlaubt seien. Mit dem Ortsbeirat Warnemünde/ Diedrichshagen habe man die Maßnahme zuvor abgestimmt. Dass so ein Eingriff immer wieder auch emotionsgeladen ist, weiß der Mitarbeiter des Stadtforstamtes natürlich: „Es geht hier aber ausschließlich um die Sicherheit der Bürger. Der Kleine Sommerweg ist offizieller Rad- und Wanderweg. Hier gibt es viele bebaute Grundstücke und noch mehr Spaziergänger“, so Christoph Willert. Das Stadtforstamt sei in diesem Bereich verkehrssicherungspflichtig; das Betreten des Waldes geschehe hingegen auf eigene Gefahr.

Was viele Waldspaziergänger nicht wissen: Das Herumtrampeln abseits der Wege, zwischen den Bäumen zerstört deren Feinwurzeln und das was unten fehlt macht sich oben nun mal bemerkbar. Deutlich werde das, so Willert, wo der Waldstreifen schmaler ist. Hier gäbe es viele illegale Trampelpfade, die sich auf seinen Zustand auswirkten. Dieser ist nämlich deutlich schlechter als dort, wo der Küstenwald breiter wird. Problematisch im Naturschutzgebiet seien zudem nicht angeleinte Hunde und unzählige Kotbeutel, die in Größenordnungen achtlos in die Natur geworfen würden.

Um die wie Mikado Stäbchen im Wald herumliegenden Baumstämme kümmern sich jetzt diejenigen Rostocker Bürger mit einem Motorsägen Schein. „Sie zahlen 20 Euro pro Raummeter Brennholz und haben ihre Fitnesseinheit noch oben drauf“, weiß Förster Willert. Werbung müsse er nicht machen, denn das Interesse unter den Kaminbesitzern sei gewaltig. Etwa zwei Raummeter Kaminholz ergäbe so ein 80 Jahre alter Baum. Wirtschaftlich wird die Aktion deshalb trotzdem nicht, denn der Einsatz zur Verkehrssicherung kostet etwa das Vierfache. „Und alles, was keine Abnehmer findet und liegenbleibt ist schönes Totholz für unseren Wald.“ Sicher, frisch gefällte Bäume geben hier zunächst kein sehr schönes Bild ab, doch schon im nächsten Jahr sieht man nichts mehr davon. Die Natur holt sich eben alles wieder zurück.


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