Auch am Sonntag: Schwachwind-Segeln auf der Ostsee


06. Juli 2015

Nur vier Bootsklassen brachten gestern etwas Zählbares zu Papier, nämlich die Flying Junior, Ixylon, die Seesegler und die Bundes-Ligisten. Alle anderen Klassen mussten sich nach der Startverschiebung mit Startabbruch begnügen, denn der vorherrschende und umlaufende Schwachwind machte allen zu schaffen. Betroffen waren leider auch die Laser mit ihrem Europa Cup, welcher allein im Jahr 2015 aus 20 Wettkämpfen in allen Regionen Europas besteht. Dabei hat nicht jede Regatta den gleichen Stellenwert. Die Größe des Teilnehmerfeldes, die Internationalität der Veranstaltung und die logistischen Gegebenheiten vor Ort entscheiden über den „Grade“, welcher für die Segler wichtig für ihren Platz in der weltweiten Rangliste ist. Das Ostseebad Warnemünde, als langjähriger Europa Cup-Austragungsort, ist inzwischen mit fast 270 Startern aus 23 Nationen eines der beliebtesten und bekanntesten Ziele der weltweit besten Laser-Segler und somit unter dem „Grade 0“ eingestuft, welches der Höchste ist und nur an drei Regatten vergeben wurde.

All diese Qualitätsmerkmale haben auch Elizabeth Yin aus Singapur überzeugt, nach Warnemünde zu kommen und im Laser Radial gegen die hochkarätige Konkurrenz anzutreten. Seitdem sie ihr Studium abgeschlossen hat, bezeichnet sie sich selbst als „fulltime sailor“. Und diese Bezeichnung ist wirklich korrekt, schließlich reist die 23jährige schon das ganze Jahr kreuz und quer durch Europa, ihren Laser natürlich immer im Gepäck. „Ich bin zuvor bei der Kieler Woche mitgesegelt, nach Warnemünde geht es direkt zur EM nach Dänemark“, berichtete die Weltenbummlerin. Obwohl sie mehr als 10.000 km von zu Hause entfernt ist, kommen ihr die aktuellen Bedingungen auf dem Wasser recht heimisch vor: „Bei uns wehen auch meist nur leichte Winde und es ist genau so heiß, mir gefällt es also ganz gut hier.“ Und die tropische Wärme ist für sie sicherlich auch schon eine gute Vorbereitung auf das Klima bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016, an denen sie teilnehmen wird.

Aufgrund der genannten widrigen Windverhältnisse mussten die Kutter heute leider gänzlich im Hafen bleiben. Nichtsdestotrotz fand die Siegerehrung statt, da am Vortag drei Wettfahrten zu Buche standen. Christian Wandel und seine Crew vom Schweriner Marine Club mit Kutter „Zuarin“ (slawisch für Schwerin) wurden im letzten Jahr noch Zweiter und sicherten sich punktgleich mit dem Rostocker Kutter „Habakuk 2“ den ersten Platz.

Bei den Ixylon gewannen Steffen Rach und Antje Weichert vom Krüpelsee in Brandenburg mit deutlichem Vorsprung vor den Schwerinern Bärbel und Stefan Claus. Das Niederländer Duo Bart van den Hondel und Jori Vermeij liegt nach zwei Wettfahrten vor den Luxenburgern Frank Budde und Yasmine Freigang. Morgen folgen die restlichen Wettfahrten. Bei den Piraten führen weiterhin Ines Pingel-Heldt und Thomas Heldt aus Teterow nach nur einer gesegelten Wettfahrt am Samstag. Die Ranglistenregatta dient für viele Teilnehmer als Vorbereitung auf die Internationale Deutsche Meisterschaft, die Ende der Woche ebenfalls in Warnemünde stattfinden wird.

In der zweiten Runde war der 2 Up & Down nur noch ein „Up“ und musste verkürzt werden. Wettfahrtleiter Uwe Wenzel war aber trotzdem zufrieden. „Zum Glück blieb es nicht nur beim Baden, später konnte auch gesegelt werden“, sagte Julius Reiter von der „Imagine“ und fügte an „wir sind am schnellsten gesegelt und getrieben.“ Er wurde Sieger in der Gruppe ORC 2. Sieger der ORC 1 wurde Danny Stöcker mit seiner „Black Magic“ aus Ückermünde. Den Gruppensieg der ORC 3 schnappte sich „Lottchen“ von Oliver Devrient. Die Yardstick 1-Wertung gewann „Tante Käthe“ aus Potsdam und der Yardstick 2-Sieg war dem Rostocker Matthias Huhn mit seiner „XerXes“ nicht zu nehmen. In der Yardstick 3-Wertung gewann die „Nöck“ von Frank Wilhelm Tübbecke. Die Sonne hatte bei den Pokalen aus Schokolade für die Seesegler übrigens schon für einen Mastbruch gesorgt. Den Farr 30 Cicuit-Sieg sicherte sich der Greifswalder Tom Bernstein auf der „Rock n Rolla“, der in drei Wettfahrten drei erste Plätze einfuhr. Der Circuit wird an vier Orten in Europa ausgetragen. Warnemünde ist eine Station davon. Der Rostocker Christian Schönrock siegte souverän auf der X99 „fiefdeeler“, denn er gewann alle drei stattfindenden Wettfahrten.

Foto: Pepe Hartmann


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