Arbeitsstand Parkraumkonzept ist noch nicht der große Wurf


16. Oktober 2015

In Sachen Parken soll sich ab der Saison 2016 für das Ostseebad vieles ändern. Auf der Ortsbeiratssitzung am Dienstag stellte die zuständige Abteilungsleiterin des Rostocker Tiefbauamtes, Heike Schröder,  den Arbeitsstand des Parkraumkonzeptes Warnemünde vor: „Unser Ziel ist es, die Situation für Anwohner deutlich zu verbessern und möglichst viele Straßen im Ortskern für diese zu reservieren.“ Als Ortskern wurde dabei der Bereich zwischen Rostocker Straße, Alte Bahnhofstraße, Am Bahnhof, Am Strom, Seepromenade, Schillerstraße und Richard-Wagner-Straße definiert. Auch die Reservierungszeiten für Anwohner werden von 08.00 bis 20.00 Uhr deutlich ausgedehnt. „Für Warnemünde ist das eine gute Botschaft. Das wird eine spürbare Verbesserung bringen und wir können zufrieden sein“, betont Ortsbeiratschef Alexander Prechtel.

Für alle Nicht-Anwohner wird es dagegen haariger: Das Parken für Gäste innerhalb des Ortskerns soll künftig nur noch für maximal zwei Stunden möglich sein. Das Ganze wird zudem sehr teuer, denn die Gebühren sollen auf zwei Euro pro Stunde angehoben und die Bewirtschaftungszeiten für öffentliche Parkplätze ebenfalls von 08.00 bis 20.00 Uhr verlängert werden. Der nicht den Bewohnern vorbehaltene Parkraum im Ortskern und Strandbereich wird zumindest in der Saison flächendeckend gebührenpflichtig bewirtschaftet. In Warnemünde werden dazu neue und mehr Parkautomaten aufgestellt, die auch die Bezahlung per Mobilfunkgerät zulassen. Zielstellung ist, Tagesgäste künftig schon an den Ortseingängen abzufangen und diese dazu zu bewegen, am Rande oder außerhalb des Ortskerns zu parken. Dazu soll das Parkleitsystem ausgebaut und das Park+Ride-Angebot qualitativ verbessert werden.

So weit, so gut. Doch das Ganze hat mindestens noch einen großen Haken: Wo sollen die Tagesbesucher, Kunden und Pendler mit ihren Autos hin? Die Analyse des Tiefbauamtes geht von 4.000 benötigten Stellplätzen an „normalen“ Tagen aus. Etwa 5.900 PKWs gilt es in Spitzenzeiten, etwa an Schönwettertagen im Hochsommer, unterzubringen. Bei der Gegenüberstellung mit den vorhandenen Stellflächen wurden sowohl das ursprünglich geplante, und später abgewählte, Parkhaus „Molenfeuer“, als auch das noch nicht vorhandene Parkhaus Mittelmole mit einbezogen. Der derzeit noch zur Verfügung stehende Wiro-Parkplatz auf der Mittelmole wird mit Beginn der Bauarbeiten dort entfallen – in der vorliegenden Erhebung wurde er aber auf der Haben-Seite verbucht. Es fehlen also real deutlich mehr Parkplätze, als in der Erhebung ausgewiesen. „Diese Statistik geht von Parkmöglichkeiten aus, die es gar nicht gibt“, kritisiert Ortsbeiratsmitglied Mathias Ehlers.

Eine Antwort auf die Fragen, wo und wann die so dringend benötigten Parkhäuser an den Ortseingängen entstehen sollen, gibt das neue Parkraumkonzept nicht. Aber eines steht nach der Präsentation fest: Ohne diese Parkhäuser wird es keine Auflösung des Warnemünder Parkplatzchaos geben.    

Auch das ist dem Arbeitsstand des Warnemünder Parkraumkonzeptes zu entnehmen: Künftig soll es bei erteilten Baugenehmigungen keine Möglichkeit mehr zur finanziellen Ablöse von Parkflächen geben – diese müssen auch tatsächlich vorhanden sein.


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