Arbeiten im Diedrichshäger Moor verlaufen planmäßig


07. April 2016

Schweres Gerät ist im Moorgebiet südlich von Warnemünde zu beobachten. Unmengen an Boden werden hier bewegt – es wird ausgebaggert, verladen und schließlich mit großen LKW abgefahren. Diese amtlich verordnete ökologische Aufwertung des Diedrichshägers Moors hat eine lange Vorgeschichte. Schon im Jahr 2002 stellten die Rostocker Stadtplaner fest, dass das eine geeignete Kompensationsmaßnahme für die Entwicklung des Überseehafens sei. Im April 2009 gab es dazu unter Beteiligung der Umweltverbände und des städtischen Umweltamtes einen Planfeststellungsbeschluss. Die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock, Hero, wurde schließlich als Maßnahmenträger bestimmt und erst im Frühjahr 2014 konnten die ersten Arbeiten beginnen.

Mittlerweile gehen die Arbeiten planmäßig voran. Südlich des Warnemünder Sportplatzes wurden im Rahmen der Teilmaßnahme „Gehölzpflanzungen“ bereits über 350 junge Bäume, darunter mehrere Weidenarten, wie etwa Silberweide, Lorbeerweide, Ohrweide, Grauweide, Bruchweide, Mandelweide sowie Roterlen und Moorbirken gepflanzt. Ebenfalls in diesem Bereich werden an fünf Stellen vorhandene Feldgräben mittels unregulierbarer Stauanlagen verschlossen. Dazu müssen, ähnlich wie bei Staudämmen, aneinandergereihte Holzpfähle in den Boden getrieben werden. „Dadurch halten wir einen Maximal-Wasserpegel, denn die Entwässerung in diesem Bereich ist sehr problematisch“, erklärt Knut Bartsch, verantwortlicher Umweltingenieur bei der Hero.

Gut einsehbar, weil direkte Straßenlage, ist das etwa 30 Hektar große Areal entlang der B103. Hier soll durch Geländemodellierung eine Insel-Senken-Struktur entstehen. Dazu wird verarmtes, wasserundurchlässiges Bodenmaterial abgetragen, auf LKW verladen und auf landwirtschaftliche Nutzflächen in Hansdorf und Rethschow umverteilt – ein Win-win-Situation, denn die Hero freut sich das Material loszuwerden und die Landwirte darüber, ihren Boden zu verbessern. Aktuell liegt sogar die Anfrage eines weiteren Bauern vor, der auch bedacht werden möchte. Und weil sich alle Flächen im Umkreis von rund zehn Kilometern befinden kann auch von einer negativen CO² Bilanz keine Rede sein.

„Die gängigste Variante bei der Wiederherstellung einer intakten Moorlandschaft wäre, das Gelände einfach zu fluten. Das kam für uns nicht in Frage, denn in der Planung ist eindeutig festgeschrieben, die Wasserstände in diesem Bereich nicht anzuheben“, sagt Hero-Bauleiter Holger Kleist und versichert, dass nur das umgesetzt würde, was durch den Planfeststellungsbeschluss behördlich genehmigt wurde. Tiere finden während der lärmintensiven Bauarbeiten genug Rückzugsmöglichkeiten. Die im Moor lebenden Vögel, einschließlich der Kraniche, werden sich ohnehin ein ruhigeres Plätzchen für die Brut suchen.

Tagtäglich werden jetzt bis zum Sommer etwa 1.000 Kubikmeter Aushub abgefahren. Im Sommer pausiert die große Boden-Umverteilung, denn dann steht die Frucht auf dem Feld. Während dieser Zeit werden Zwischenlager in Form von Mieten angelegt. Im Herbst gestaltet sich das Verladen somit noch effektiver.

Letzen Endes muss die Hero für diese Ausgleichsmaßnahme drei Millionen Euro berappen. Im November 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.


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