Manfred Gabriel gehört zu den ältesten Künstlerfreunden des Warnemünder Galeristenpaares Ulrike und Peter Möller. „Seine morgen zu eröffnende Ausstellung ist die bereits neunte und er ist damit ‚Rekordhalter‘“, verrät Ulrike Möller.
Einmal mehr zeigt sich dass die Arbeiten Gabriels alles andere als spektakulär sind. Nach wie vor bevorzugt er eine leise, unaufdringliche Bildsprache und setzt seine Mittel maßvoll und sehr ästhetisch ein. Dennoch: Nichts in seiner Kunst ist zufällig. Bevor er zum Pinsel greift, ist die Komposition wohldurchdacht, durch Skizzen vorbereitet.
Dabei ist die Bühne für seine Szenerien fast immer die Gleiche – der Strand von Prerow, wo er seit den 50er Jahre oft zeltete, der die Illusion von Weite und Zeitlosigkeit vermittelte. Seit drei Jahren hat es ihm auch die Küste von Dänemark angetan. Der Himmel, das Wasser als schmales Farbband und der Strand scheinen unendlich zu sein. In diese endlosen Horizontalen setzt er Vertikale – Menschen, Menschengruppen, Stäbe. Seine Akte sind schmal, überhöht und auf das Wesentliche reduziert, stehend, sitzend, liegend. Das Geschlecht ist dabei völlig unwesentlich.
Bis für Manfred Gabriel ein Bild als vollendet gilt, können große Zeiträume vergehen, die sich in der feinen Reliefstruktur der Ölfarbe widerspiegelt, die durch wiederholten Farbauftrag wächst. Er prüft seine Bilder immer wieder unter dem wechselnden Licht des Tages und der Jahreszeiten.
Verweilen, schauen, sich besinnen, seine geistigen Verwandten unter den Künstlern – mit Otto Niemeyer Holstein verband ihn eine lange Malerfreundschaft – Literaten und Philosophen zu Rate ziehen. So arbeitet und lebt der 1939 in Halle geborenen Manfred Gabriel in Burg bei Magdeburg.
Die Ausstellung mit Arbeiten von Manfred Gabriel in der Galerie Möller am Alten Strom von Warnemünde wird am Donnerstag, 30. März um 19 Uhr eröffnet und kann bis zum 9. Mai besucht werden. Musikalisch wird die Vernissage durch den Gitarristen Gregor Siegmund begleitet.
Foto: Galerie Möller
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