In der vergangenen Woche begann das städtische Wohnungsunternehmen Wiro mit dem Abriss zweier ehemaliger Bahnwohnhäuser und sorgte damit vielerorts für Empörung. Die Bürgerinitiative Alter Fährhafen Warnemünde das zum Anlass und wendet sich in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung und alle Bürgerschaftsfraktionen.
„Wie ist es möglich, dass ein kommunales Unternehmen so viel Macht hat, heimlich, still und leise einfach die alten Häuser für noch mehr Parkplätze abzureißen“, fragt sich Initiativen-Sprecher Heiko Schulze. „Die Aussage, die erst in den 90iger Jahren restaurierten Häuser waren marode, empfinden wir als fadenscheinig und entlarvend. In der Hoffnung, dass keiner etwas bemerkt, werden ohne Rücksicht auf öffentliche Belange Tatsachen geschaffen.“ Wie schon bei den historischen Fährbecken wird von dem Wohnungsunternehmen erneut die Verkehrssicherungspflicht ins Feld geführt. „Die Gebäude sind nicht zu halten und so marode, dass wir verpflichtet sind, sie abzureißen“, wird das Verfahren in einer Erklärung begründet. Viele Warnemünder sind fassungslos und stellen sich die Frage, wer die Wiro zum Abriss verpflichtet hat.
„Wir haben die Stadtverwaltung und die Bürgerschaft an die Rolle als Gesellschafterin erinnert und zum Einschreiten aufgefordert. Andernfalls macht sich die Hansestadt Rostock gewissermaßen zur Komplizin bei der Zerstörung unseres kulturhistorischen Erbes“, argumentiert Schulze.
Foto: Conexeum
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Das ist ja unfassbar, was sich da die WIRO erlaubt. Diese Häuser sind ein kulturelles Erbe, das man schützen und pflegen muss. Sochen Leuten muss man gehörig auf die Finger klopfen - sonst zerstören sie noch mehr im schönen Warnemünde - das unsensible, ja unkenntnisreiche Verschütten des Fährhafenbeckens, das zu Warnemündes Geschichte gehört, war schon ein schlimmes Ding - wer läßt denn diesen Leuten so viel Spielraum?
Und warum bitte wird hier nicht sofort Baustop erwirkt? Schreiben... Briefe... an dieser Stelle war meiner Meinung nach Handeln angesagt...