Ab 2023 steigen die Parkgebühren in Warnemünde nochmals an


21. Oktober 2022

Parken in Warnemünde wir noch teurer. Und das nicht, weil die Stadt mehr einstreichen will, sondern weil das Umsatzsteuergesetz bundesweit angepasst wurde. Zum 1. Januar 2023 kommen die 19 Prozent noch mal oben drauf. Darüber informierte Steffen Nozon vom Amt für Mobilität in der jüngsten Ortsbeiratssitzung. Die Preissteigerung betrifft alle städtischen Parkplätze.

Neu ist auch, dass der Parkplatz „Strand West“ (Rohrmannsche Koppel) aus der Gebührenordnung herausfällt. Der soll nämlich durch die städtische Wohnungsgesellschaft Wiro in einen Wohnmobilstellplatz umgestaltet werden. Dafür wird der Parkplatz „Strand Mitte“ (Jugendherberge) mit 300 Stellflächen in die Parkgebührenordnung einbezogen. Dieser verbleibt unter den Fittichen des Eigenbetriebes Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde. Bis 22 Uhr rollte hier bislang der Rubel. Um Einnahmeverluste für die Kommune auszugleichen, wird die Bewirtschaftungszeit für die gesamten Parkzone W von 19 auf 20 Uhr glattgestrichen.

Außerdem sollen die Saisonzeiten in Warnemünde vereinfacht werden. Derzeit beginnt die Sommersaison mit dem ersten Ferientag der Osterferien und endet mit dem letzten Tag der Herbstferien in einem deutschen Bundesland. Die technische Umsetzung ist ziemlich kompliziert, weil die Termine jährlich variieren. Daher wird eine Vereinfachung angestrebt: Die (teure) Hauptsaison beginnt künftig immer am 1. April und endet am 31. Oktober. Vom 1. November bis 31. März gelten dagegen die Preise für die günstigere Nebensaison.

In Warnemünde, der ohnehin teuersten städtischen Parkzone, steigt der Preis pro Stunde in der Hauptsaison durch die Hinzurechnung der Umsatzsteuer von 3 auf 3,60 Euro. In der Nebensaison sind 1,20 statt 1 Euro pro Stunde zu berappen.

Im Ostseebad stößt die Neuregelung auf wenig Gegenliebe. Sicher, gegen die Mehrwertsteuer könne man wenig ausrichten, aber dass die Bewirtschaftung bis 20 Uhr verlängert wurde, wirft Fragen auf: „Warnemünde ist doch ein Teil von Rostock und es sollte gleiches Recht herrschen. Da hätte man auch eine Angleichung in Richtung 19 Uhr, so wie in Rostock, vornehmen können“, meinte etwa Uwe Jahnke vom Strukturausschuss. Die teuersten Parkplätze der Stadt würden somit noch teurer. Außerdem herrsche auf dem Parkplatz an der Jugendherberge abends meist gähnende Leere, was den Ausgleich von Einnahmenausfällen überflüssig mache, befand Beiratsmitglied Rainer Milles.

Der Beiratsvorsitzende Wolfgang Nitzsche verwies indes auf die Tatsache, dass bei konsequenter Erhebung der Kurabgabe für Wohnmobile, die auf den Parkplätzen West und Strand Mitte die Nacht verbringen, eine Preiserhöhung überflüssig wäre.

Der Ortsbeirat Warnemünde lehnte die Parkgebührenordnung schlussendlich ab. Allerdings hat das Votum allenfalls empfehlenden Charakter. Die Rostocker Bürgerschaft entscheidet darüber am 26. Oktober. Unabhängig davon wolle das Amt für Mobilität im kommenden Jahr über Parkzonen und Gebühren nochmals mit den Ortsbeiräten diskutieren, kündigte Steffen Nozon an.

Foto: Taslair


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Uwe - 21.10.2022 um 14:44 Uhr
Warum werden E-Autos weiter bevorzugt und können kostenfrei parken? Die zunehmende Anzahl führt zu immer größer werdenden Einnahmeausfällen. Auch halten sich die Fahrer nicht an die vorgeschriebenen Parkzeiten, da diese nur sehr selten vom Kontrollpersonal abgeglichen werden. Das ist eine Ungleichbehandlung.
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