30 Jahre Lohnsteuerhilfe mit Herz und Verstand – Jubiläum in Warnemünde gefeiert


20. Mai 2025

Lohnsteuerhilfeverein Rostock-Laage e.V. feiert mit Tag der offenen Tür auf dem Technologiecampus Warnemünde – Ein Rückblick auf gelebtes Engagement für die Menschen.

Es gibt Zahlen, die Leben verändern können – zumindest, wenn sie auf einer Steuererklärung stehen. Dass sich hinter trockenen Paragrafen menschliche Schicksale, Alltagssorgen und Zukunftspläne verbergen, weiß wohl kaum jemand so gut wie Steffi Zwieg. Seit 30 Jahren ist sie das Gesicht des Lohnsteuerhilfevereins Rostock-Laage e.V., seit 2018 mit Sitz auf dem Technologiecampus Warnemünde. Mit einem Tag der offenen Tür feierte der Verein nun sein rundes Jubiläum – ein Fest, das nicht nur auf die Vergangenheit blickte, sondern auch das Herzblut hinter der Steuerberatung sichtbar machte.

„Steuern sind mein Ding“, sagt Steffi Zwieg mit einem Lächeln, das ahnen lässt, wie viel Leidenschaft hinter dieser nüchternen Aussage steckt. Und das ist wörtlich zu nehmen: Ob Arbeitnehmer, Rentner oder Pensionäre – wer wiederkehrende Einkünfte hat, ist hier in besten Händen. Etwa 100 Mandanten betreut Zwieg allein in Warnemünde, viele davon seit Jahren, manche bereits in dritter Generation. Die Jüngsten sind gerade volljährig, die Ältesten stolze 95.

Was die Vereinsarbeit besonders macht, ist der persönliche Ansatz: „Wir fragen nach – immer im Interesse des Mandanten“, so Zwieg. Steuerberatung bedeutet hier nicht nur Ausfüllen von Formularen, sondern Zuhören, Erklären, Begleiten. Und das nicht nur zur Abgabefrist im Sommer, sondern das ganze Jahr über – zu einem durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag von rund 200 Euro jährlich. Denn: Vereinsmitglied wird automatisch, wer sich beraten lässt.

Dabei reichen die Themen weit über die klassische Lohnsteuer hinaus: Pflege, körperliche Einschränkungen, Kindergeld – gerade in einem Stadtteil wie Warnemünde mit einem Durchschnittsalter von 55,6 Jahren (Statistische Nachrichten 2023) sind das zentrale Lebensfragen. „Viele wissen gar nicht, was alles geltend gemacht werden kann“, sagt die Beraterin, die mit ihrem Mann Peter Zwieg, ehrenamtlicher Vorstand und hauptberuflich Versicherungsmakler, seit Jahrzehnten ein eingespieltes Team bildet.

Gegründet wurde der Lohnsteuerhilfeverein im Jahr 1995 – also nur wenige Jahre nach der Wende, die für Steffi Zwieg persönlich einen Neustart bedeutete. Aufgewachsen in Dresden, kam sie mit ihrem Mann vor 41 Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern. Mit der politischen Veränderung entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Thema Steuern, machte sich selbstständig und baute sich parallel zu Familie und Pflegeverantwortung ein zweites berufliches Standbein auf. Den Schritt habe sie nie bereut, erzählt die heute 63-Jährige. „Die Selbstständigkeit hat mir die Flexibilität gegeben, für andere da zu sein – beruflich wie privat.“

Heute ist sie angekommen – nicht nur in Warnemünde, sondern auch als feste Institution im Leben vieler Menschen, die sich Jahr für Jahr auf ihre fachkundige Unterstützung verlassen. Fortbildung gehört für das Ehepaar Zwieg selbstverständlich dazu: „Gerade in Zeiten sich ständig ändernder Steuergesetze müssen wir am Ball bleiben. Wir besuchen wöchentlich Webinare – und ja, es macht tatsächlich Spaß.“

Beim gestrigen Tag der offenen Tür standen jedoch nicht Paragraphen im Vordergrund, sondern die Menschen. Bei Kaffee und Kuchen, offenen Gesprächen und einem Rückblick auf drei Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit wurde eines besonders deutlich: Der Verein ist mehr als ein Dienstleister – er ist Vertrauensperson, Wegbegleiter und manchmal auch Trostspender.

Dass viele Mandanten fragen, wie lange Steffi und Peter Zwieg noch weitermachen werden, ist wohl das schönste Kompliment. Die Antwort der 63-Jährigen kommt prompt: „Wir denken noch lange nicht ans Aufhören.“ Kein Wunder – wer Steuern mit Herz macht, ist schwer zu ersetzen.


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