30 Jahre Bestattungshaus Warnemünde


31. August 2021

Das Sterben gehört nun mal zum Leben dazu. Allerdings wird diese Binsenweisheit von vielen Menschen verdrängt. Und dabei sei eine einfühlsame und qualifizierte Begleitung gerade im Trauerfall so wichtig, weiß Franziska Neumann. Sie führt das Bestattungshaus Warnemünde in der Heinrich-Heine-Straße 15 seit dem Tod ihrer Mutter, Irene Neumann, im April 2017 in zweiter Generation. Morgen feiert das Unternehmen sein 30-jähriges Bestehen.

„Durch die Arbeit meiner Mutter war der Tod allgegenwärtig und es war auch völlig normal, darüber zu reden“, erinnert sich die 43-Jährige. Daher kenne sie auch keinerlei Berührungsängste im Umgang mit Verstorbenen und deren Angehörigen. Schon als junges Mädchen engagierte sie sich gemeinsam mit der Mutter ehrenamtlich in der Seniorenbetreuung. Oft habe sie dabei auch Sterbenden die Hand gehalten, denn – und da waren sich Mutter und Tochter einig – niemand sollte dann alleine sein. „Unsere Aufgabe ist es, das Loslassen und Abschiednehmen für Familie, Freunde und alle Bezugspersonen in angenehmer Atmosphäre und so individuell wie nur möglich zu gestalten“, beschreibt die Warnemünderin ihr Tagesgeschäft.

An die Anfangszeit erinnert sich Franziska Neumann noch gut: „Erst neulich beim Aufräumen fiel mir unsere erste Zeitungsanzeige zur Neueröffnung in die Hände.“ Zuvor, im April 1991, richtete die gelernte medizinisch-technische Assistentin, Irene Neumann, in der Vogtei ein Beratungsbüro für Hinterbliebene ein. Auch hier arbeitete sie ehrenamtlich. Doch damit war es für sie nicht getan und am 1. September 1991 wurde in Warnemünde eine Außenstelle des Bestattungshauses Bodenhagen eröffnet. Anfang der 2000er Jahre folgte die Ausgliederung und Neugründung des Bestattungshauses Warnemünde, Inhaberin Irene Neumann. Sie hatte ihre ganz eigenen Vorstellungen und wollte diese auch umsetzen. Viel hat die Bestatterin – immer arbeitete sie eng mit der Friedhofsverwaltung zusammen – in ihrem Arbeitsleben erreicht. Unter anderem, dass der Abschied am offenen Sarg und nicht hinter einer Glasscheibe, stattfinden kann.

Zu Recht hat sich Irene Neumann einen hervorragenden Ruf erarbeitet und Tochter Franziska konnte darauf aufbauen. Auch sie hat schon vielen Familien Trost spenden und über eine schwere Zeit hinweghelfen können. Die Bestatterin empfiehlt, sich schon zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, denn das plötzliche Ableben kann zu einer riesigen Belastung für Angehörige werden. Dazu müssten keine langen Gespräche geführt werden, manchmal reiche auch eine beiläufige Bemerkung.

Die meisten Menschen entscheiden sich aktuell für eine Seebestattung oder die Urnenbeisetzung auf der Gemeinschaftsanlage. Damit dann auf Wunsch auch immer noch ein Name an den Verstorbenen erinnert, möchte Franziska Neumann im Stephan-Jantzen-Park einen Erinnerungsplatz einrichten. Gespräche dazu laufen mit dem Warnemünde Verein und der Friedhofsverwaltung.

Eine große Herausforderung der neuen Zeit sei, das traditionelle Thema in die digitale Welt zu bringen. „Das Netzt bietet schon eine Vielfalt von Möglichkeiten und wir müssen jetzt abwägen, was Stil hat und dazu noch gefühlvoll ist.“ Alle wichtigen Informationen sind schon heute online auf der Unternehmenswebseite unter www.bestattungshaus-warnemuende.de abrufbar.

Die Betreuung Hinterbliebener geht für Franziska Neumann und ihre sechs festen Mitarbeiter weit über die Trauerfeier und alles, was damit im Zusammenhang steht, hinaus. So wird die Gedenkstunde zum Totensonntag in der Trauerhalle des hiesigen Friedhofs sehr gut angenommen: „Damit geben wir der Trauer wieder Raum und erreichen so viele Menschen.“ Ein sehr individuelles Angebot vor Corona war auch das „Trauercafé“, eine kleine Gesprächsrunde für Hinterbliebene im Büro, um alles auszusprechen, was die Seele belastet. „Das werden wir sobald als möglich wieder aufgreifen und sogar noch ausweiten“, kündigt die Unternehmerin an.


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