20 Jahre Strandoase Warnemünde: Ein Geburtstag ganz ohne Partystimmung


21. Oktober 2020

Das Jubiläumsjahr der Strandoase hatte sich Inhaber Matthias Treichel ganz anders vorgestellt: „Mitte März ging es schon holperig los“, erinnert sich der Unternehmer. Es war die Zeit des Shutdowns in dem jegliches touristisches Leben – und nicht nur das – wegen der Covid-19 Pandemie heruntergefahren wurde. Die „Ladehämmung“ zog sich. Erst Anfang Mai, und damit sechs Wochen später als geplant, durfte die Strandkorbsaison 2020 endlich beginnen.

„Wir sind mit einem dunkelblauen Auge durch den Corona-Sommer gekommen“, bekennt Matthias Treichel. Die Auslastung der etwa 300 Strandkörbe war hervorragend und trotz der vielen Menschen war nicht eine einzige Corona-Infektion zu verzeichnen. Ganz im Gegenteil: „Weil wir uns so große Mühe gegeben haben, hat uns das Ordnungsamt mehrfach gelobt“, sagt Michel Pupovac, der sich in dieser Saison als rechte Hand des Chefs einen Namen machte. Rückblickend muss man auch sagen, dass sich der Strandkorb unter Pandemie Bedingungen bewährt hat. Er gilt sogar als Corona-sicher, denn üblicherweise nutzt man ihn mit engen Freunden oder Familienmitgliedern. Dazu noch der Sicherheitsabstand zwischen den Körben – am breiten Sandstand von Warnemünde kein Problem.

Auch wenn Matthias Treichel und seine Crew in diesem Jahr das 20-jährige Jubiläum feiern, hat die Erfolgsgeschichte genau genommen schon 1992 in Graal-Müritz begonnen. Damals mit 30 Strandkörben und sechs Tretbooten am FKK-Strand. In den folgenden Jahren kamen in Neuhaus, Dierhagen und Markgrafenheide weitere Vermietungen hinzu. Das Arbeitsaufkommen war kaum noch zu bewältigen, weshalb sich seit 2000 alles auf den Standort Warnemünde, zwischen den Aufgängen 4 und 5, konzentrierte. Mit 130 Strandkörben, ein paar Tretbooten und einem einfachen Strandhaus für den Bar- und Imbissbetrieb ging es los. Seitdem hat Matthias Treichel nichts dem Zufall überlassen. Sein Erfolgsrezept: Immer am Puls der Zeit und immer wieder investieren.

Seit 2006 ist der Strandaufgang 4 wegen der Wegeplatten barrierefrei. Hinzu kamen noch zehn sogenannte „Quergräten“, damit 24 Strandkörbe selbst mit dem Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen erreichbar sind. Investiert wurde in eine eigene WC-Anlage – ebenfalls barrierefrei – einen Baderollstuhl, eine professionelle Strandreinigungsmaschine und, und, und. Im Supersommer 2018 kam der neue Pavillon hinzu. Eine zeitgemäße Neuerung, die von den Gästen begeistert angenommen wurde. Alle Investitionen wurden aus eigener Tasche getätigt. Drei Festangestellte und 24 Saisonkräfte hielten „den Laden“ in diesem Jahr am Laufen.

Auch, wenn die Corona-Saison rückblickend als erfolgreich eingestuft werden kann, hat sie doch deutliche Spuren hinterlassen. Die eigentlich für Ende Oktober geplante Jubiläumsparty muss wegen des aktuellen Infektionsgeschehens auf das kommende Jahr verschoben werden. Auch die beliebte Strandkorbauktion fällt aus: „Üblicherweise finden sich bei der Versteigerung etwa 1.000 Besucher aus der ganzen Republik bei uns ein“, so Treichel. Die professionellen blau-weißen Strandmöbel mit Ostseegeruch sind nämlich der Renner und als solche sogar in Österreich und der Schweiz zu finden. Schnäppchenjäger müssen sich also noch gedulden.

Natürlich gehören zu einem echten Geburtstag auch Geschenke. Was wünscht sich Matthias Treichel? Die ganzjährige Bewirtschaftung des Pavillons wäre toll. Mit Touristikern und den zuständigen Ämtern ist er dazu im Gespräch. Bis es soweit ist, muss die Strandoase aber zunächst wieder abgebaut werden. Pavillon, Strandkörbe und alles, was dazugehört, beziehen ab November wieder ihr Winterquartier, bevor im März 2021 erneut der Aufbau beginnt.


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