Am 9. Oktober 2024 feierte der Museumsverein Warnemünde e.V. sein 20-jähriges Bestehen – ein Jubiläum, das die Identität und das kulturelle Erbe Warnemündes eindrucksvoll würdigt. Als im Jahr 2003 die Rostocker Bürgerschaft beschloss, das Heimatmuseum wegen geringer Besucherzahlen und finanzieller Engpässe zu schließen, wuchs im Ort der Wunsch nach Eigeninitiative: Ein Betreiberverein sollte die Trägerschaft übernehmen. So kam es im Herbst 2004 zur Gründung des Museumsvereins Warnemünde e.V., initiiert von 26 Enthusiasten, viele von ihnen Einheimische. Ihr Ziel: das bedrohte Heimatmuseum vor der Schließung zu bewahren. Bis heute ist Uwe Heimhardt, der einzige und stets wiedergewählte Vereinsvorsitzende, die treibende Kraft hinter dieser Vision.
Die erste große Herausforderung meisterte der Verein 2005, als er offiziell die Trägerschaft des Museums übernahm. Unter der Leitung von Carmen Rottmann, der ersten Angestellten des Vereins, begann ein neuer Abschnitt. Ziele wurden festgelegt: den Besucherandrang auf mindestens 10.000 Gäste jährlich zu erhöhen, das historische Fischerhaus von 1767 denkmalgerecht zu sanieren und das Museum als kulturellen Treffpunkt zu etablieren. Die intensive Arbeit des Vereins trug Früchte – die Besucherzahlen stiegen auf über 10.000 jährlich und das Museum entwickelte sich zu einem Ort der Identifikation für Einheimische und Gäste.
Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs war das kontinuierliche Engagement für den Erhalt und die Modernisierung des historischen Gebäudes. Zwischen 2008 und 2011 wurden umfangreiche Renovierungen vorgenommen, darunter die Sanierung des Altenteilers und der Bau eines Glasverbinders, der die historischen Bauten ergänzt. Zudem wurden originalgetreu rekonstruierte, wärmeisolierte Fenster und energieeffiziente Heiztechnik installiert. Die denkmalgerechte Wiederherstellung erreichte 2019 und 2020 einen Höhepunkt: Lehmbauer Uwe Krempien führte traditionelle Lehmputzarbeiten durch, die den Räumen neues Leben einhauchten. Die Corona-Schließzeit 2020 erwies sich als unverhoffte Gelegenheit, Wände und Decken der Küche und Schlafstube zu erneuern und moderne Sockelheizleisten zu installieren. Drei „Schaufenster in die Vergangenheit“ vermitteln den Besuchern heute die Kunst des traditionellen Lehmbaus.
Nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Carmen Rottmann im Jahr 2015 übernahm die Historikerin Kathrin Möller die Museumsleitung und brachte frische Impulse ein, etwa durch Förderanträge für die Umgestaltung der Dauerausstellung. Seit 2018 präsentiert diese eine modernisierte Sammlung, die die Geschichte und Kultur Warnemündes neu aufleben lässt. Im Mai 2017 übernahm Christoph Wegner die Leitung des Museums und setzt seither diesen Weg mit Ruhe und Tatkraft fort. Uwe Heimhardt lobt seine Geduld und Engagement, die vieles ermöglicht haben.
Zur Feier des Jubiläums am 7. November stellt der Verein eine neue Vereinschronik vor, maßgeblich gestaltet durch Hanne Hoppe. Sie dokumentiert eindrucksvoll die Erfolge der letzten zwei Jahrzehnte – eine Zeit, in der das Museum nicht nur erhalten, sondern kontinuierlich attraktiver gestaltet wurde. Die enge Zusammenarbeit mit dem Eigenbetrieb KOE Rostock als Vermieter und dem Kulturamt erwies sich dabei immer als wertvoll, ebenso wie Spendenbereitschaft und Engagement zahlreicher Warnemünder.
Mit Leidenschaft und Zusammenhalt haben Uwe Heimhardt und seine Mitstreiter das Heimatmuseum als lebendigen Ort der Erinnerung und Identität bewahrt und weiterentwickelt. Die nächsten Jahre versprechen eine Fortführung dieses Weges und lassen die Besucher gespannt auf die kommenden kulturellen Akzente des Museums blicken.
Kommentieren Sie den Artikel