18. Niegen Ümgang ist Startschuss für Warnemünder Woche

Ganz traditionell beginnt mit dem „Niegen Ümgang“ seit vielen Jahren die Warnemünder Woche. Grund genug für die Veranstalter vom Warnemünde Verein, vorab über die Besonderheiten der 18. Auflage des farbenfrohen Umzugs am 6. Juli zu informieren.

Los geht’s schon morgens um 8.00 Uhr mit dem Weckruf. „Drei Kapellen, darunter auch unsere Haus- und Hof-Kapelle, der Spielmannszug aus Neuseddin, sind in Warnemünde unterwegs und treiben die Langschläfer aus den Federn“, kündigt die Büroleiterin des Vereins, Inge Regenthal an. Um diesen Zeit sind sie und ihre Mitorganisatoren schon längst in Hut und Mantel, gilt es doch für sie an diesem Sonnabendmorgen, für einen reibungslosen Ablauf entlang der Ümgangs-Strecke zu sorgen.

Das große Aufstellen – erwartete werden wieder bis zu 3.000 Teilnehmer – erfolgt für das „Fußvolk“ entlang der Seestraße von 9.15 bis 9.45 Uhr. Die etwa 25 Fahrzeuge sammeln sich von 8.15 bis 9.00  Uhr in der Straße Am Leuchtturm. „Die Zufahrt für sie erfolgt über den Alten Strom, wo es auf Höhe Bahnhofsbrücke eine bewachte Schranke geben wird“, sagt die Bürochefin. Das allgemeine Einfädeln im Reißverschlussprinzip erfolgt dann an der Ecke Seestraße/Straße Am Leuchtturm. „Das hat im vergangenen Jahr prima geklappt, man hat deutlich mehr Raum und Zeit für das Sortieren der einzelnen Gruppen und wir tragen damit zugleich der verkehrsberuhigten Zone in der frisch sanierten Seestraße Rechnung“, ergänzt Vereinskollege Hansi Richert.

Angeführt durch einen Polizeiwagen führt der Ümgang dann wie gehabt durch die Alexandrinenstraße und Kirchenstraße – am Roten Pfeil moderiert Leuchtturmchef Klaus Möller das Geschehen – am Kirchenplatz entlang über die Mühlenstraße, in die Kurhausstraße und zurück in die Seestraße. Hier angekommen teilt sich der Zug: Die Fahrzeuge fahren über die Heinrich-Heine-Straße ab und die Laufgruppen bewegen sich in Richtung Bühne am Leuchtturm. „Es wird kleinere Straßensperrungen geben und in der Mühlenstraße besteht währenddessen beidseitiges Halteverbot“, informiert Inge Regenthal, die schon seit 1976 als Mitarbeiterin der damaligen Warnowwerft mit der Organisation und Durchführung des „Sommerspiels“ in Warnemünde befasst ist. Neben den historischen Warnemünder Figuren, Forstinspektor Hermann Friedrich Becker, Lotsenkapitän Stephan Jantzen und seine Frau Marie, Blachmantelsch und Französischer Grenadier sowie Dienstmann beteiligen sich Jahr für Jahr auch zahlreiche Vereine und Unternehmen am Niegen Ümgang. Mit dabei ist wieder eine Abordnung aus der dänischen Partnergemeinde Warnemündes, Guldborgsund. Der Bürgermeister John Brædder höchstpersönlich begleitet den Zug in einem knallroten historischen Feuerwehrauto.

Ab etwa 11.10 Uhr findet auf der Bühne am Leuchtturm die offizielle Eröffnung der 82. Warnemünder Woche statt. Als kulturelle Höhepunkte werden dazu unter anderem die Warnemünder Trachtengruppe, die Dancing Heels, das Volkstheater Rostock, Carl Z., Heide Mundo und die Klaashahns erwartet. Die Moderation auf der Bühne übernimmt Peter Kasanowski. Mit dem Fassbieranstich durch Noch-Oberbürgermeister Roland Methling gilt die Festwoche als eröffnet.

Tradition und Moderne treffen beim Niegen Ümgang aufeinander. Immer am ersten Sonnabend im Juli findet das Eröffnungsfest der Warnemünder Woche statt. Ursprünglich kam „De Ümgang“ als Sommerspiel in Warnemünde nach einer Vorlage von Klaus Martens zur Aufführung. Dieses Heimatspiel hat sich überlebt und entspricht nicht mehr den heutigen historischen Erkenntnissen. Die Tradition aber gilt es zu bewahren. So ist es auch in den Statuten des Gemeinnützigen Vereins für Warnemünde festgeschrieben. Der Niege Ümgang soll die Geschichte des Ortes, dessen einzigartige Kultur und Sprache, aber auch seine Verbindung zu unseren europäischen Nachbarn verständlich machen.