11. Stephan-Jantzen-Tage mit „Hochzeitsalarm“ am Leuchtturm


03. Oktober 2023

„Es waren würdige Stephan-Jantzen-Tage und der Ehrung unseres großen Warnemünder Helden angemessen“, resümiert „Doc“ Andreas Buhse vom Schallplattencafé Coaast am letzten Veranstaltungstag der elften Auflage des Festwochenendes. Das Wetter spielte mit und überwiegend gut besucht seien die Einzelveranstaltungen gewesen. „Zu den Höhepunkten zählten einmal mehr die Auftritte von Ola Van Sander und seinen Nachwuchsmusikern. Am Sonntag sogar bei Regen – Stephan-Jantzen-Wetter eben“, schmunzelt schulterzuckend der Doc. Er habe höchsten Respekt vor dem Lebenswerk Jantzens und der alltäglichen Arbeit seiner „Nachfahren“ von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. „Das ist auch der Grund, weshalb ich das Festwochenende immer wieder mitorganisiere.“

In den Fokus der Stephan-Jantzen-Tage 2023 rückte auch der Warnemünder Leuchtturm, dessen 125. Geburtstag am 19. Oktober mit einem offiziellen Festakt gefeiert wird. Vorab hatte der Hanse Sail Verein, vertreten durch Burghard Seidel vom Internetradio Warnow Rostock, heute zum großen „Hochzeitsalarm“ an und auf das Warnemünder Wahrzeichen geladen. Die Idee: Paare, die schon verheiratet sind, konnten sich im Rahmen der „Neptun Hochzeit“ auf dem Leuchtturm nochmals das Ja-Wort geben.

Die Suche nach „geeigneten“ Paaren gestaltete sich zunächst schwierig. Einige machten einen Rückzieher, weil der Wind im Tagesverlauf kräftig aufbrisen sollte, verrät Seidel. Da müsse man schon hartgesotten sein – wie in einer guten Ehe. Mit Shanna Dshunussowa und Mathias Rimane machte daher ein bislang unverheiratetes Paar den Anfang. Die 38-jährige Juristin und der 40-jährige IT-Experte mimen in der Warnemünder Trachtengruppe das historische Brautpaar, sind langjährige Lebenspartner und können als Ergebnis ihren elf Monate alten Matteo „vorweisen“. Heute also der Test für eine Hochzeit auf dem Leuchtturm, die sich irgendwann einmal genauso abspielen könnte. In die Rolle des „Pastors“ ist Kapitän Siegfried Kempe geschlüpft. 27 Jahre im Dienst einer Hamburger Reederei, berät der Ruheständler heute die Seefahrtsschule Wismar. Und dann eben der Nebenjob in heiliger Mission…

Seine Expertise als Ausrichter besonderer Hochzeitszeremonien, konnte der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. bei dieser Gelegenheit einbringen. 20 Turmhochzeiten, so genannte „Verbandlungen“, nehmen Heinz Plautz (87) und Bernhard Autrum (79) Jahr für Jahr vor. Ein Dreamteam seit 19 Jahren. „Alles, was wir tun, machen wir im Ehrenamt“, betont der Vereinsvorsitzende, Mathias Stagat. Dazu gehört auch, dass zwölf aktive Leuchtturmmänner alljährlich das Warnemünder Wahrzeichen von Ostersonnabend bis Anfang Oktober der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ein Großteil der so generierten Einnahmen wird satzungsgemäß wieder ausgereicht – heute an den Shantychor De Klaashahns und die Warnemünder Trachtengruppe. Beide Vereine bereichern das maritime Geschehen im Ort und durften sich über eine Geldspenden von jeweils 300 Euro freuen.

Gut zu wissen: Mindestens zwei Leuchtturm-Gedichte – beide up platt – sind im Umlauf. Das eine stammt aus der Feder von Wilhelm Münchow, wie seine Frau Karin, Mitglied in der Warnemünder Trachtengruppe. Er hatte „De Lüchttorm von Warnmünn‘… (Wat he mi vertällt)“ anlässlich des 800. Stadtjubiläums 2018 in einem Gedichtband „Mien leiw Meckelborg“ veröffentlicht. Etwas jüngeren Datums ist „125 Johr Warnemünner Lüchtturm“ von Heidemarie Rackow, Mitglied im Verein De Elmenhorster Landlüüd, die ihre Verse anlässlich des Leuchtturm-Jubiläums verfasste: „Vor 125 Jahren wurde hier in der Region nämlich nun mal platt gesprochen.“

Der ursprüngliche Plan, gleich mehrere Paare für ein Treueversprechen auf der ersten Leuchtturmgalerie zu gewinnen, ging auf. Spontan inspiriert durch Shanna und Mathias ließen sich noch Jacqueline und Rafael, Jannika und Max sowie Margit und Franz ganz spontan von Kapitän Siegfried Kempe „unter die Haube bringen“.   

All diese Aktivitäten stehen für gelungene 11. Stephan-Jantzen-Tage und eine perfekte saisonverlängernde Maßnahme, wie sie die Touristiker immer wieder fordern. „Umso besser, wenn die Veranstaltung dann auch noch angenommen wird. Wir tun jedenfalls unser Bestes“, lautet das Fazit von Doc Buhse.


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