100. IOW-Einsatz für Forschungsschiff "Elisabeth Mann Borgese"


08. April 2015

Fast vier Jahre ist es her, dass das Leibniz Institut Warnemünde, IOW, sein neues Forschungsschiff Elisabeth Mann Borgese in Dienst stellen konnte. Jetzt steht die 100. Fahrt an. Von heute bis zum 23. April wird das Warnemünder Forschungsschiff im Gotlandbecken, dem größten Becken der zentralen Ostsee, unterwegs sein.

Die Elisabeth Mann Borgese ist hochseetauglich und verfügt über Seegangsstabilisatoren. Außerdem verfügt sie über eine spezielle Winde mit Seegangshubkompensation, die es schafft, selbst bei schwankendem Schiff die Messgeräte zentimetergenau in einer gewünschten Wassertiefe zu halten. Beides ist entscheidend für die Erforschung der Ostsee-typischen Wasserschichtung.

Diese wurde durch den Salzwassereinbruch im Dezember 2014 drastisch verändert – wie stark, untersuchen Physikalische Ozeanographen, die herausfinden wollen, wie weit das eingeströmte, sauerstoffreiche Nordseewasser am Boden der Ostsee vorgedrungen ist. Entsprechend sollten die sauerstofffreien Zonen schrumpfen, deren Schwefelwasserstoffgehalt ihnen den Beinamen „Todeszonen“ eintrug.

Mit ihrem relativ geringen Tiefgang  kann das Schiff auch küstennahe Seegebiete ohne Risiko befahren. Fahrtleiterin Dr. Mayya Gogina von der Arbeitsgruppe Benthosökologie freut sich darüber, denn so kann sie mit ihren Kollegen die so genannten Kammer-Lander ohne Probleme in Wassertiefen von unter 20m absetzen. Die Ostseeforscher wollen hier den Stoffaustausch zwischen dem obersten Bereich des Meeresbodens, den Lebensgemeinschaften, die dort siedeln, und dem Bodenwasser untersuchen.

Insgesamt 12 Wissenschaftler, unter ihnen Meeresbiologen, Physikalische Ozeanographen, Meereschemiker und Geochemiker, können gleichzeitig interdisziplinär an Bord arbeiten.

Kapitän der 100. Fahrt ist Volker Ziegner. „Die Elisabeth Mann Borgese ist unser wichtigstes Arbeitsgerät“, betont Ulrich Bathmann, Direktor des IOW. „Sie ist Arbeitsplattform, Labor und Zuhause in einem, wenn wir auf See sind. Und ohne Seefahrt ist Meeresforschung nun mal kaum möglich.“

Feierlichkeiten wird es zum Jubiläum wohl kaum geben. Zu eng ist der Fahrplan gestrickt. Dass der Schiffskoch jedoch dafür sorgen wird, dass Kuchen in der Messe steht, ist anzunehmen.

Foto: Leibniz Institut für Ostseeforschung, IOW


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