Zwei Bundesverdienstkreuze für Warnemünde: Wolfgang Matthäus und Ulrich Bathmann geehrt


10. Januar 2025

Im ehrwürdigen Ambiente des Schweriner Schlosses wurden gestern Persönlichkeiten ausgezeichnet, deren Engagement und Leistungen weit über das Alltägliche hinausgehen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig überreichte im Namen des Bundespräsidenten an 16 Bürgerinnen und Bürger das Verdienstkreuz am Bande sowie an eine Bürgerin die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Zwei der Geehrten, Wolfgang Matthäus und Ulrich Bathmann, haben dabei eine besondere Verbindung zu Warnemünde und zum Leibniz-Institut für Ostseeforschung (IOW).

Ein Leben mit und für die Ostsee

Wolfgang Matthäus, geboren 1937 in Warnemünde, ist mit der Ostsee aufgewachsen und diese Verbundenheit prägt sein Leben bis heute. Jeden Tag steigt er auf sein Fahrrad und fährt zur Westmole, um die frische Brise zu genießen. „Mein Vater liebt die Ostsee, sie ist sein Lebenselixier“, berichtet sein Sohn Holger Matthäus, Rostocks ehemaliger Senator für Bau und Umwelt.

Nach seinem Physikstudium an der Universität Rostock begann Wolfgang Matthäus seine wissenschaftliche Laufbahn im damaligen Institut für Meereskunde. Die politischen Umbrüche der 1990er Jahre erlebte er hautnah und war daran beteiligt, das Institut in das neu gegründete Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) zu überführen.

Pionier der Ostseeforschung

Über 40 Jahre lang war Matthäus leitender Ozeanograph am IOW und setzte dabei Maßstäbe in der Erforschung der Ostsee. Besonders sein Engagement bei der Untersuchung der Salzwassereinbrüche in die Ostsee machte ihn zu einem international anerkannten Wissenschaftler. „Mein Vater ist der Wissenschaftler mit den meisten Veröffentlichungen in der Geschichte des IOW“, betont Holger Matthäus stolz.

Doch der Ruhestand im Jahr 2002 bedeutete für den heute 87-Jährigen keinen Abschied von seiner Berufung. Einmal pro Woche besucht er weiterhin das IOW, bringt sich aktiv ein und widmet sich mit unermüdlicher Energie der Dokumentation der Geschichte der Meereskunde in Warnemünde. Mit seinen regelmäßigen Fachvorträgen und Beiträgen für den „Tidingsbringer“ hält er das Wissen um die Ostsee lebendig.

Eine unvergessliche Ehrung

Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz war für Wolfgang Matthäus ein ganz besonderer Moment, den er gemeinsam mit seiner Ehefrau Ingrid erleben wollte. Sohn Holger Matthäus übernahm die Rolle des Chauffeurs und begleitete seine Eltern zur Feier nach Schwerin und zurück.

Ein weiterer Orden geht an Ulrich Bathmann

Mit Ulrich Bathmann, Jahrgang 1954, wurde eine weitere prägende Persönlichkeit des IOW ausgezeichnet. Bathmann leitete das Institut mehr als ein Jahrzehnt und machte es zu einer der führenden Einrichtungen für Meeresforschung. „Er hat maßgeblich zur Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern und zur internationalen Anerkennung der deutschen Meeresforschung beigetragen“, hieß es in der Laudatio.

Dank seines Engagements ist das IOW heute eine weltweit geschätzte Forschungsstätte, die mit anderen Spitzeninstituten eng vernetzt ist. Auch sein Lebenswerk wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande gewürdigt.

„Diese hohe Auszeichnung ist Ausdruck der Anerkennung für Leistungen, die weit über das normale Maß hinausgehen“, betonte Schwesig. Die Würdigung gilt jenen, die mit Idealismus und Einsatz Aufgaben übernehmen, die der Gemeinschaft zugutekommen.


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