Zum Todestag: Seenotretter ehren Stephan Jantzen


19. Juli 2019

Heute vor genau 106 Jahren starb der große Warnemünder Held und langjährige Lotsenkommandeur, Stephan Jantzen. Schon am Vormittag versammelten sich aus diesem Anlass Seenotretter aus Mecklenburg-Vorpommern an seinem Grab im heutigen Stephan-Jantzen-Park und legten dort ein Blumengebinde nieder. Dass die Grabstelle, anders als in den Vorjahren, einen gepflegten Eindruck machte, freute den Leiter des Warnemünder Seenotretter-Infozentrums, Jörg Westphal, ganz besonders.

Eine weitere Ehrung, fand am Nachmittag am ehemaligen Wohnhaus Jantzens in Warnemünde, Am Leuchtturm 1, statt. Hier unter der Gedenktafel gesellte sich zu den Seenotrettern noch der Musiker Ola Van Sander, der zwischen dem Zappanale-Auftakt gestern und einem Gig in Graal-Müritz heute Abend noch die Zeit fand, für ein paar Songs aus der Stephan-Jantzen-Suite nach Warnemünde zu kommen. „Ehrensache“, sagt der Musiker, der dazu noch spontane Unterstützung bekam: Die Musikerin Anke van de Ven aus Magdeburg  ist mit ihrer Tochter per Fahrrad gerade an der Ostseeküste unterwegs. Ab und an musiziert sie auf der Straße und das eingespielte Geld wird anschließend gespendet. „Da passen doch die Seenotretter richtig gut“, freut sich die Künstlerin.

Stephan Jakob Heinrich Jantzen wurde 1827 in Warnemünde geboren. Im Alter von 14 Jahren heuerte er als Schiffsjunge auf der Rostocker Galegasse Argo an. Er wollte Seemann werden. Das hat er geschafft. 1856 erwarb er das Kapitänspatent und von 1867 bis 1903 leitete er die Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Warnemünde. Bei tosender See hatte der „Kommandür“, wie ihn seine Lotsen nannten, 80 Menschen das Leben gerettet. Er war ein echter Held und die Warnemünder wussten schon damals, was sie an ihm hatten. Als Jantzen 1913 starb reichte ein durchgängiger Trauerzug vom Kirchenplatz bis zum damaligen Friedhof Warnemündes, dem heutigen Stephan-Jantzen-Park.

Heute ist die DGzRS eine der modernsten Seenotrettungsdienste der Welt. Rettungsflotte – bestehend aus 60 Seenotrettungskreuzern und -booten – Equipment und Arbeit werden ausschließlich durch Spenden und freiwillige Zuwendungen finanziert. Die Seenotretter sind bei jedem Wetter, rund um die Uhr, auf Nord- und Ostsee einsatzbereit. Ganz zu Recht werden sie aus diesem Grunde im Volksmund auch „die Gott zur Rechten sitzenden=DGzRS“ genannt.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|