Zoo Rostock: Neue Außenanlage für Zwergflusspferde


09. Juni 2016

Seit Ende September vergangenes Jahres gehören erstmals zwei Zwergflusspferde zu den rund 4.500 tierischen Bewohnern im Rostocker Zoo. Ab sofort können Nimba und Onong ihre neue 770 Quadratmeter große Außenanlage erkunden, die mithilfe ehrenamtlicher Helfer und Sponsoren verwirklicht werden konnte. Der Zoobesucher hat von mehreren Standorten aus die Möglichkeit, die Tiere zu beobachten. Es gibt Plattformen mit behindertengerechten Zugängen am großen Badebecken und in der Nähe des Eingangs zum Haus.

Onong und Nimba liegen tagsüber meistens im Gehege unter ihren UV-Lampen und dösen. „Da Zwergflusspferde nachtaktive und sehr scheue Tiere sind, wird die Eingewöhnungsphase sicher etwas länger andauern“, sagt Kuratorin Antje Zimmermann. Die Heimat der stark bedrohten Tiere liegt hauptsächlich in den Sümpfen und an den Flussläufen des Regenwaldes Westafrikas. „Wir geben den Tieren die nötige Zeit, sich an ihr neues Freigehege zu gewöhnen.“ Die Tierpfleger haben es mit viel Geduld und Zuwendung in kurzer Zeit geschafft, das Vertrauen der Zwergflusspferde zu gewinnen. Der absolute Leckerbissen und Lockmittel der Tierpfleger sind rohe Möhren. Die lieben Onong und Nimba gleichermaßen. Was beide absolut nicht mögen, ist Rosenkohl. Onong ist beim Futter noch wählerischer als seine weibliche Artgenossin. Aber süßes Obst – wenn es denn mal auf dem Speiseplan steht – verputzen beide unheimlich gerne.

Während die fast dreijährige Nimba sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt, ist der zweijährige Onong etwas schreckhafter, so zum Beispiel bei lauten Geräuschen. Am Anfang hat er daher viel Zeit im Wassergraben verbracht. Eine typische Reaktion der Tiere, wenn sie unsicher sind. „Onong schwimmt ab und zu gerne auf dem Rücken. Dazu stößt er sich an der Wand oder am Gitter ab und lässt sich auf dem Rücken durch das Wasser gleiten“, so Antje Zimmermann. „Zwergflusspferde halten durch Schlammbäder oder den Aufenthalt im Wasser ihre Haut geschmeidig und ihre Körpertemperatur niedrig. Darum wurde auf der Außenanlage auch für alles gesorgt“, betont Zookuratorin Antje Zimmermann. Jedes Tier kann entweder ein Wasserbecken im Haus mit 44 Kubikmetern oder im Outdoorbereich mit 70 Kubikmetern nutzen. Luft und Wasser sind im Zwergflusspferdhaus auf 20 bis 25 Grad eingestellt; das ist die Wohlfühltemperatur der Besucherlieblinge. Die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen sollten nicht zu groß sein, denn die Zwergflusspferde könnten sich schnell erkälten.

Zwergflusspferde kommen in der Natur nur zur Paarung zusammenkommen, deshalb werden die Mini-Hippos auf dem ehemaligen Elefantenrevier weiterhin getrennt leben. Wenn Onong dann in etwa zwei Jahren paarungsbereit ist, hoffen die Tierpfleger auf Nachwuchs. Bis dahin vergeht also noch etwas Zeit, die die Zwergflusspferde zumindest im Sommer nun auch im Freien verbringen können. Der Lebensraum der Tiere sollte so natürlich wie möglich gestaltet werden. „Wir haben viele Bäume neu gepflanzt, unter anderem eine Winterlinde, und große Steinbrocken eingebracht“, sagt die Zoo-Landschaftsarchitektin Kristin Jacobi. Für die naturnahe künstlerische Gestaltung sowohl der Innen- als auch Außenanlage war die Zoo-Grafikerin Andrea Bergmann in Zusammenarbeit mit der Rostocker Künstlerin Ina Wilken verantwortlich.

Die Planungsarbeiten für die Filteranlage wurden durch Eurawasser unterstützt. Insbesondere Ralf Troppens, Leiter Verfahrenstechnik Trinkwasser, stand dem Zoo dabei hilfreich zur Seite. Die Wasserqualität wird seitens der Universität Rostock mikrobiologisch unter die Lupe genommen und überprüft. Hier gilt der Dank des Rostocker Zoos der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät und dem Team von Prof. Elmar Mohr vom Bereich Tiergesundheit und Tierschutz. Ebenfalls beim Umbau tatkräftig mitgeholfen haben die Rostocker Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau GmbH und Metallbaumeister Wolfgang Fust, die Actemium H&F Kavelstorf, der Rostocker Zooverein und viele Zoomitarbeiter in ehrenamtlichen Arbeitsstunden. Die Investitionen für das Außenrevier belaufen sich auf etwa 30.000 Euro.

Foto: Zoo Rostock, Joachim Kloock


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|