Warnemünder Werftbecken: Eile ist geboten!


19. September 2018

Bei der Umgestaltung des alten Werftbeckens in einen Mehrzweckhafen ist Eile geboten. Rostocks Finanzsenator Chris Müller-von Wrycz Rekowski machte das auf der letzten Ortsbeiratssitzung, vergangene Woche, im Warnemünder Technologiepark unmissverständlich klar. Das Vorhaben beinhaltet vier neue Liegeplätze, umrahmt von maritimem Gewerbe und wird mit 100 Millionen Euro beziffert. Machbar sei das nur mit Fördergeldern. Die aktuelle EU Förderperiode laufe jedoch Ende 2019 aus. Den Zeitplan zur Umsetzung des Vorhabens definierte Gunar Abend, Abteilungsleiter im Hafen- und Seemannsamt, deshalb so: „Noch im Herbst 2018 soll die Entwurfs- und Genehmigungsplanung vorliegen und vom Dezember 2018 bis 2019 folgt das Planfeststellungsverfahren. Zeitgleich könne die Beantragung der nötigen Zuwendungen erfolgen. Kommt der Zuwendungsbescheid im Dezember 2019, beginnen wir umgehend mit den Abbrucharbeiten und der Beräumung von Munitionsfunden.“ Derzeit stehen die Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit im Fokus. Aufgespürt wurden geschützte Zauneidechsen, die bereits erfolgreich nach Hinrichshagen umgesiedelt werden konnten.

Wichtig für Warnemünde und die Balance zwischen Wohnen, Werftbetrieb und Kreuzschifffahrt ist vor allem die Senkung des Lärmpegels. Dieser sei nach Aussage des Beiratsvorsitzenden, Alexander Prechtel, das eigentlich Problem. Messungen zeigten, dass die Grenzwerte tagsüber eingehalten würden. Nachts komme es allerdings manchmal zu Überschreitungen. Das Genehmigungsverfahren könne deshalb nur im Zusammenhang mit der ebenfalls auf dem Gelände geplanten Landstromanlage  für zwei bestehende und zwei neue Liegeplätze erfolgreich sein, erklärte Tobias Günzl, Fachbereichsleiter Wasserbau beim Planungsbüro Inros Lackner Rostock. Für den Planer stellen die Schadstoffemissionen in der Luft kein Problem dar. Aktuelle Messungen zeigten, dass die Luftschadstoffe bei nur etwa 25 Prozent Grenzwerte lägen. Er stellte einen Vergleich zur B105 Am Strande, der wohl meistbefahrenen Trasse in Mecklenburg-Vorpommern, her.

Derzeit laufen Verhandlungen mit der Genting-Gruppe über den Ankauf von zusätzlichen 12.100 Quadratmetern Werftfläche. Die Umgestaltung des Werftbeckens ist nur gemeinsam mit MV Werften möglich.

Am Seekanal soll der Kreuzfahrtliegeplatz 12 entstehen. Im Werftbecken sind Liegeplatz 11, nutzbar für die Endausstattung der bei MV Werften gefertigten Schiffe oder Kreuzfahrtschiffe, sowie die kleineren Liegeplätze 9 und 10 zur maritimen Nutzung geplant.

Der Warnemünder Ortsbeirat stimmte der Aufstellung des B-Plans zu. Einzige Einschränkung: Ein Outlet-Center ist explizit unerwünscht.


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