Warnemünder Pennäler-Treffen am Sonnabend


10. September 2015

Die ehemalige Warnemünder Fritz-Reuter-Schule und heutige Ecolea-Gymnasium steht an diesem Wochenende gleich zweifach im Fokus: Zum einen feiert die internationale Schule ihr zehnjähriges Jubiläum und zum anderen trifft sich hier der Abitur-Jahrgang 1960 zum 55. Jubiläum an historischer Stätte. „Damals gab es in der Fritz-Reuter-Oberschule nur diese eine Abi-Klasse und zwar für den naturwissenschaftlich-mathematischen Zweig. Alle anderen Oberschüler mussten extra nach Rostock fahren“, erinnert sich Anneliese Zindler, geborene Horak. „Wir waren die vorletzten Abiturienten, dann wurde die Oberschule geschlossen“, ergänzt ihre Mitschülerin von einst, Renate Placht-Jaacks, geborene Eichler. Gemeinsam mit Hansi Richert, der in dieser Klasse auch seine spätere Ehefrau Helga, geborene Guse, kennenlernte, gingen die beiden Damen seinerzeit auf die Penne in der Fritz-Reuter-Straße.

Die drei Warnemünder stecken noch in den Vorbereitungen ihres großen Abitur-Treffens am Sonnabend und haben sich dafür so einiges einfallen lassen: Eine originelle Einladungskarte etwa, gestaltet durch Anneliese Zindlers Tochter, Urte, zeigt handgezeichnete Skizzen der Schüler von 1960 und heute. „Ich habe mich gleich wiedererkannt“, schmunzelt Renate Placht-Jaacks, die später selbst den Lehrerberuf für Biologie und Chemie ergriffen hat. An die vierzig alte Fotos haben sie liebevoll zusammengestellt und vergrößern lassen. „Die werden wir an den Wänden aufhängen und sicher werden uns dazu viele schöne Geschichten einfallen“, vermutet Hansi Richert, der es zum KFZ-Ingenieur und IKN-Hauptabteilungsleiter brachte.

Unterhaltsame Schulstorys von einst gaben meine drei Gesprächspartner schon in unserer heutigen kleinen Runde zum Besten, so etwa die von Musiklehrer „Mister Orthmann“, der während des Krieges in Gefangenschaft geriet und seinen  Unterricht daraufhin in Englisch abhielt, oder die Geschichte vom präparierten Stuhl für den ungeliebten Kunstlehrer in der 11. Klasse. „Wir hatten natürlich eine hohe Lehrer-Fluktuation, schließlich war die Mauer noch nicht gebaut und viele Pädagogen zog es gen Westen“, sagt Anneliese Zindler, die in Weimar ein Architekturstudium absolvierte und später in der Rostocker Stadtplanung arbeitete. In der Folge waren oft gar nicht genügend Lehrer da und andere Berufsgruppen wurden großzügig umgeschult, was ebenfalls zu Problemen führte. „Aber das Jugendleben war zu unserer Zeit mindestens genauso lustig wie heute“, weiß Hansi Richert, der sich auch gleich an die Schuldisko in der alten Lütten Kleiner Dorfschule erinnert, bei der auch gern Elvis-Schallplatten aus dem Westen gespielt wurden – heimlich, versteht sich.

Zweiundzwanzig Schüler, neun Mädchen und dreizehn Jungs, zählte die Abiturklasse von 1960 – sechzehn von ihnen werden gemeinsam das 55. Jubiläum in Warnemünde feiern. Die Pennäler von einst haben trotz der mitunter schwierigen Bedingungen in der DDR immer den Kontakt zueinander gehalten und freuen sich mittlerweile über neuzeitliche Kommunikationskanäle, wie E-Mail oder Mobilfunk. Am Sonnabend ist um 15.00 Uhr Treffpunkt für das obligatorische Foto am Fritz-Reuter-Gedenkstein vor der Schule. Im Anschluss daran begibt sich die Gruppe auf einen Warnemünde-Rundgang, wo auch die Besichtigung des Stephan-Jantzen-Denkmals auf dem Plan steht, bevor am Abend gemeinsam in der Gartengaststätte „Am Wiesengrund“ gespeist wird. Am Sonntag geht es dann mit dem Ausflugsschiff zum Schnatermann. Und damit alle alten Geschichten auch ohne Gesichtsverlust erzählt werden können, wird das Abi-Treffen ohne Partner stattfinden.


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