Warnemünder Kapitänsausstellung bereicherte das Museum


27. April 2016

Anfang Juli letzten Jahres eröffnete das Heimatmuseum Warnemünde die Sonderausstellung „Auf allen sieben Meeren – Warnemünder Kapitäne im 19. Jahrhundert“. Diese Ausstellung endet am 19. Juni.

Etwa 10.000 Gäste besuchten die Kapitänssammlung während der letzten zehn  Monate. Einige dieser Besucher brachten nicht nur großes Interesse, sondern auch neue Informationen und sogar Exponate mit. „Über die Warnemünder Kapitäne wissen wir jetzt viel mehr als zu Beginn der Ausstellung“, freut sich Museumsleiterin Dr. Kathrin Möller. So übergab Hans Kölzow aus Groß Klein das beeindruckende Modell einer Rostocker Brigg, das sein Großvater der Schiffer Heinrich Stuhr vor ca. 120 Jahren baute. Im Zuge dessen stellte sich auch heraus, dass Familie Stuhr bis heute noch ein spannendes Logbuch der Mozart bewahrt. Diese Brigg stand unter dem Kommando von Ludwig Stuhr, dem Vater von Heinrich.
„Aus Chemnitz erreichte uns eine metallene Box, in der der Schiffer Ludwig Martins 1875 sein Schifferpatent verwahrte.“ Diese Blechbox schützte das wertvolle Dokument, wenn der Rostocker Schoner Carl Martins mal wieder in schwere See geriet und die Wellen über das Schiff schlugen.
Hinter dem Namensschild von Moritz Bollwahn, das gefunden wurde, verbirgt sich eine tragische Geschichte. Bollwahn wuchs in Warnemünde, Am Leuchtturm 4, auf. Dort wohnte auch seine Familie mit Frau Erna und zwei Kindern, als der damals 31jährige Kapitän 1902 auf einer Reise nach Hamburg verstarb.
Dem in Warnemünde bekannten Dampfschiffer Hans-Joachim Kreplin, dessen gemaltes Porträt in der Stube des Heimatmuseums zu sehen ist, konnte ein Foto zugeordnet werden, das den damaligen Bürgerältesten mit seiner Frau zeigt. Die Seekiste von Wilhelm Susemihl, die Familie Rabbel Anfang März ins Museum brachte, gehörte allerdings keinem Kapitän. Susemihl war Seemann und wohnte noch in den 1930er Jahren in der Poststraße 10.

Die Anfang des Jahres erschienene Broschüre zur Ausstellung listet insgesamt 85 Schiffer auf, die im 19. Jahrhundert in Warnemünde zumindest zeitweise gewohnt haben. „Auch wenn die Ausstellung nach dem 19. Juni abgebaut wird, unsere Forschungen zu den Warnemünder Kapitänen gehen weiter“, verspricht die Kathrin Möller.

Schon am 29. Juni wird im Heimatmuseum unter dem Titel „Einzug der Technik in Warnemünde“ die nächste Sonderausstellung eröffnet.


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