Warnemünder Forschungsschiff „Maria S. Merian“ begibt sich auf Zeitreise


25. August 2015

Wie und warum haben sich küstennahe Gewässer im Laufe der Jahrhunderte verändert? Wie kann man unterscheiden, welche Prozesse natürlicher Weise dazu beigetragen haben und welche durch den Einfluss des Menschen angestoßen wurden? Lässt sich die Ostsee als intensiv erforschtes Modell mit anderen Randmeeren vergleichen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Expedition, zu der die Maria S. Merian unter Federführung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, IOW, heute im kanadischen Halifax startet. Die Route führt das Forschungsschiff in den Sankt-Lorenz-Strom, den Sankt-Lorenz-Golf und anschließend entlang der Küste von Labrador bis in die Hudson-Straße.

Insgesamt 25 Wissenschaftler, darunter 15 vom IOW, sind mit an Bord sind. Koordiniert wird die gut vierwöchige Expedition von Detlef Schulz-Bull, Leiter der Sektion Meereschemie des IOW. „Wir wollen mehr über die Faktoren erfahren, die Veränderungsprozesse von küstennahen Ökosystemen antreiben: Sind es das schwankende Klima, die Strömungsdynamiken vor Ort oder die für Randmeere typischen biogeochemischen Prozesse? Und welche Rolle spielen eigentlich menschliche Einflüsse wie etwa die Belastung durch Umweltgifte?“, so Schulz-Bull zum grundsätzlichen Ziel der Forschungsfahrt. Um menschliche von natürlichen Einflüssen besser unterscheiden zu können, wurde das Forschungsprogramm als „Zeitreise“ konzipiert. „Zum einen wollen wir den aktuellen Zustand unseres Untersuchungsgebietes charakterisieren, zum anderen aber auch einen Blick auf dessen – aus geologischer Sicht – jüngere Vergangenheit der letzten 500 bis 1000 Jahre werfen, die in tieferen Schichten des Meeresbodens ihre Spuren hinterlassen haben. Die östlichen kanadischen Küstengewässer, die wir jetzt erstmals untersuchen, sind für uns in diesem Kontext besonders interessant, da sie in Teilen mit einem Randmeer wie der von uns intensiv erforschten Ostsee vergleichbar sind, jedoch eher vom offenen Ozean geprägt sind“, führt der Sektionsleiter aus.

Foto: IOW


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