Zweieinhalb Monate nach dem „Jahrhundert-Einstrom“ von sauerstoffreichem Nordseewasser in die Ostsee messen Warnemünder Meeresforscher jetzt dessen Effekte im Gotlandbecken. Das östliche Gotlandbecken in der Mitte der Ostsee ist das größte und zweittiefste in der Ostsee. Unterhalb einer Wassertiefe von 90 Metern herrscht hier fast ständig Sauerstoffmangel und toxischer Schwefelwasserstoff verhindert die Ansiedlung höheren Lebens. Deshalb werden diese Bereiche oft auch als „Todeszonen“ bezeichnet.
Ozeanographen vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde haben jetzt in diesen Bereichen Sauerstoff gemessen. Das bestätigt ihre frühere Annahme, dass bei dem Salzwassereinbruch vom Dezember 2014 sowohl Menge, als auch Salzgehalt und Dichte hoch genug waren, um die Wassermassen die untermeerischen Schwellen passieren und bis in die zentrale Ostsee strömen zu lassen.
Das wissenschaftliche Team um Fahrtleiter Dr. Lars Umlauf an Bord von FS Alkor ist noch bis zum 11. März in der zentralen Ostsee unterwegs.
Foto: Holger Martens
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