Warnemünder Forscher verknüpfen Meer und Moor


18. April 2016

Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, IOW, startete gemeinsamen mit der Universität Rostock im Rahmen des Graduiertenkollegs Baltic Transcoast eine umfangreiche Messkampagne im Küstenstreifen vor dem Naturschutzgebiet Hütelmoor. Das Kolleg ist auf viereinhalb Jahre angelegt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft jährlich mit etwa einer Million Euro gefördert. Zielstellung ist die Erforschung von hydrodynamischen, biogeochemischen und biologischen Prozessen an der Grenze von Land und Meer.

Matthias Kreuzburg (30) und Xaver Lange (25) sind zwei der aktuell vier involvierten IOW-Nachwuchswissenschaftler, acht weitere Promovierende sind an der Uni Rostock angestellt. Im Rahmen ihrer Projekte koordinierten die beiden IOWler in der vergangenen Woche die erste Probennahme und verschiedene Messungen, die in dem Küstengebiet zwischen Warnemünde und Graal-Müritz durchgeführt wurden. Gemeinsam mit Forschungstauchern wurden die Bewohner des Meeresbodens fotografisch kartiert, Sediment- und Wasserproben entnommen und Messungen von Salzgehalt sowie Temperatur durchgeführt. Die beiden Nachwuchswissenschaftler wollen das umfangreiche Probennahmeprogramm vor dem Hütelmoor für mindestens ein Jahr einmal monatlich wiederholen. Die so gewonnenen Daten sollen helfen, ihre zentrale Forschungsfragen zu klären: „Welchen Einfluss haben vom Land eingetragene Nährstoffe auf die Entstehung von klimarelevanten Spurengasen im flachen Küstenwasser vor dem Hütelmoor?“ und „Welche Interaktionen gibt es zwischen Grund- und Meerwasser an der Grenze Moor-Meer und welche Rolle spielen Meeresströmungen dabei?“

Die Doktorarbeiten von Matthias Kreuzburg und Xaver Lange sind nur zwei der zahlreichen Puzzlesteine, mit denen man ein umfassendes Bild der komplexen Prozesse an der Schnittstelle Küstenmoor-Ostsee zeichnen will. „Neu ist der integrative Forschungsansatz, der das Hinterland in meereswissenschaftliche Untersuchungen direkt mit einbezieht“, kommentiert Prof. Dr. Maren Voss, Baltic Transcoast-Vizesprecherin vom IOW. „Die Ostsee ist ökologisch eng an ihr Einzugsgebiet gekoppelt und ein fundamentales Verständnis dieser Kopplungen ist essentiell für zukünftige Nutzungs- und Management-Strategien“, unterstreicht die Meeresbiologin. Küstenmoore wie das Naturschutzgebiet Hütelmoor seien dabei von besonderem Forschungsinteresse, da ihre Oberfläche auf Meeresspiegel-Höhe liege und der gegenseitige Einfluss von Land und Meer daher besonders stark sei.

Foto: IOW / M. Kreuzburg


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