Warnemünder Benefizspiel kennt nur Gewinner
Mit einem ausgeglichenen 3:3 endete am Sonnabendnachmittag im Stadion des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks Parkstraße das Spiel der Fußballlegenden – ein DDR-Traditionsteam trat gegen die Warnemünder All Stars an.
Schon in der zwölften Minute konnte Armin Romstädt das ehemalige Nationalteam in Führung bringen. Danach zeigten sich die Warnemünder Oldies aufgeweckter, konnten aber trotz zahlreicher Möglichkeiten das Runde nicht ins Eckige bringen. So wetterte Spielerlegende und Warnemünde-Coach Joachim Streich in der Pause auch zu Recht über die unzureichende Chancenverwertung seiner Mannschaft. Dann der für die Heimelf niederschmetternde Start in die zweite Hälfte: Jörg Heinrich – der mehrmalige Deutsche Meister, Champions-League Gewinner und Weltpokalsieger von Borussia Dortmund hatte zwar nie das DDR-Nationaltrikot getragen, wurde aber zur „Verjüngung“ nominiert – baute den Vorsprung der Blauen zum 0:3 aus. Dann öffneten Streich und Trainerkollege Harry Krause aber die große „Taktikkiste“ und die Warnemünder Reds freuten sich nach den Treffern von Tino Spörk, Jörg Sonntag und Bernd Kleinpeter über ein hart erkämpftes Unentschieden. Wie in besten alten Zeiten: DDR-Torhüter Jörg Weißflog. Hochzufrieden mit dem Match zeigte sich am Ende auch Reinhard Häfner, der kurzfristig für den leider verhinderten Hans Joachim „Dixie“ Dörner das Traineramt bei der DDR-Elf übernahm. Altersentsprechend wurde nicht wie angekündigt zwei Mal 45 Minuten gespielt, denn Spieler, Trainer und Schiedsrichter einigten sich auf einen fünfminütigen „Rentnerbonus“ – beim Großfeld blieb es allerdings.
Auf den nachmittäglichen sportlichen Höhepunkt folgte ein nicht weniger unterhaltsamer Abend in der Sky-Bar des Hotels Neptun. Die beiden Organisatoren des „Spiels der Legenden“, Hartmuth Steenken und Reiner Kupetz, nutzten diese Gelegenheit, um sich bei den vielen Partnern, Unterstützern und natürlich bei den sportlich Aktiven zu bedanken: „Ihr seid tolle Typen und habt genauso viel geleistet, wie Eure Kollegen im Westen“, lobte Steenken die Kicker im DDR-Trikot und übergab an Kapitän Matthias „Atze“ Döschner einen von Pop-Art-Künstler James Rizzi kreierten „Ball der Herzen“ als Dankeschön. Natürlich wurde dann bei geöffnetem Dach in der Sky-Bar ordentlich getanzt.
Der ganz große Gewinner des Tages war die Nachwuchsabteilung des SV Warnemünde Fußball e.V., die darf sich nämlich über den Erlös dieses besonderen Spieltages freuen. Schon vor dem Kassensturz steht nämlich fest, dass für die Nachwuchskicker allein durch die Trikotversteigerungen – als grandioser Auktionator agierte „Atze“ Döschner – über 1.200 Euro zusammengekommen sind: Das vom ex-Rostocker Thomas Doll gestiftete Trikot des ungarischen Meisters Ferencváros Budapest brachte 261,80 Euro, das durch Philipp Lahm übergebene Bayern-Trikot mit Mia-san-mia-Rucksack brachte es auf 344,80 Euro und das BVB-Hemd überbracht von Jörg Heinrich erzielte die Rekordsumme von 402,66 Euro. Eine spontane Geldspende über 200 Euro verbesserte das Ergebnis zu Gunsten der Warnemünder Fußballnachwuchsarbeit weiter.
Fotos: Holger Martens
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