Am vergangenen Wochenende drehte sich auf dem Fischmarkt Mittelmole alles um den Hering. Die Warnemünder Fischer luden zum 15. Heringsfest.
Das „Silber der Ostsee“ wurde in den verschiedensten Variationen angeboten, doch besonders beliebt waren auch in diesem Jahr wieder frisch gebratene Heringe. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden mobilisierte Fischhändlerin Karla Zimmermann alle verfügbaren Mitarbeiter und die hatten alle Hände voll zu tun. Pro Tag wurden nämlich allein am Stand von Zimmermanns Fisch vier Kisten, gut gefüllt mit jeweils gut 20 Kilogramm Heringen, „verbrutzelt“. Die Chefin selbst kümmerte sich schon am Abend um die Vorbereitungen. Die geschlachteten Heringe wurden in einer geheimen Spezialwürzmischung und Mehl gewälzt um dann am nächsten Tag knusprig braun gebraten zu werden. Die Kunden sind begeistert und essen die Fische entweder grün gebraten direkt vor Ort, oder aber sie nehmen die schmackhafte Delikatesse in eigenen Behältnissen mit nach Hause: „In der heimischen Küche wird dann die Marinade aufgefüllt“, weiß die Unternehmerin. Großer Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass der lästige Bratengeruch nicht in den eigenen vier Wänden hängt.
Die Heringe sind in diesem Jahr von ausgezeichneter Qualität und die Schwärme stehen gut, sind sich die Experten einig. Gern würden die Warnemünder Fischer noch mehr „Silberlinge“ anlanden, doch die restriktive Fangquote – sie wurde gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent gesenkt – lässt das nicht zu. Fischhändlerin Karla Zimmermann ist jedoch bestens vorbereitet. Sie bezieht ihre Heringe direkt aus Lassan. Dort am Greifswalder Bodden ist bekanntermaßen die Kinderstube des westlichen Ostseeherings.
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