Warnemünde feiert 120 Jahre Bahnhofsbrücke


05. September 2023

Das Warnemünder Brückenfest steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Warnemünder Bahnhofsbrücke. Nun sollte man meinen, das sei immer so. Das ist es auch, allerdings gibt es in diesem Jahr einen ganz besonderen Grund zum Feiern: Das technische Denkmal wurde nämlich 1903 in Betrieb genommen und verbindet den Ortskern Warnemündes mit der Mittelmole demnach seit 120 Jahren. Ebenso lange besteht die Fährverbindung zwischen Rostock und dem dänischen Gedser. Das Warnemünder Brückenfest ist eine der drei großen Veranstaltungen, für die der Gemeinnützige Verein für Warnemünde e.V. verantwortlich ist und dieser hat sich für das Doppeljubiläum etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

„Unser Programm kann sich sehen lassen und birgt so einige Gänsehautmomente“, kündigt Inge Regenthal an. Die 71-Jährige engagiert sich im Vorstand und kümmert sich um das Vereinsbüro. Schon heute geht die Herbst-Flaniermeile auf der Seepromenade an den Start. Neben Händlern, Kunsthandwerkern und Cateringständen beleben hier Straßenkünstler das Geschehen. Weitere Veranstaltungsareale sind an den kommenden Tagen die Vogtei, der Alte Strom rund um die Bahnhofsbrücke, der Neue Strom und der Platz rund um das Riesenrad. Dieses steht wegen einer planmäßigen technischen Durchsicht aktuell jedoch nicht zur Verfügung und soll sich erst ab dem 16. September wieder an Ort und Stelle drehen. „Am Leuchtturm sind auf einer LED-Wand historische Fotos aus 120 Jahren Bahnhofsbrücke zu sehen“, sagt Jörg Bludau von der Veranstaltungsagentur KVS. Finanziert hat diesen Service die Schaustellerfamilie Geisler.

Freitags startet dann ganz offiziell das Kulturprogramm und damit die eigentliche Geburtstagsfeier. Das Geschehen verlagert sich an diesem Tag an den Neuen Strom, wo die Santa Barbara Anna als Bühne fungiert. An der Vogtei sorgen ab 16 Uhr Die Herren für gute Stimmung. Ein echter Hingucker dürfte gegen 19 Uhr das Auslaufen der Mein Schiff 1 werden.

Am Sonnabend, 9. September, dreht sich dann wortwörtlich alles um die Bahnhofsbrücke, denn die wird um 11.30 Uhr, mit Ertönen der Warnemünde Fanfare, gedreht. Zuvor bergen Taucher vom TSC Warnemünde noch ein Bierfass der Hanseatischen Brauerei Rostock aus dem Alten Strom. Es soll gleich im Anschluss vor der Vogtei angezapft werden.

„Die ‚Brückendreher‘ treten angemessen nicht in der typisch orangefarbenen Arbeitskleidung, sondern in historischen Kostümen des Volkstheaters auf“, berichtet Inge Regenthal. Das Spektakel zieht Jahr für Jahr zahlreiche Schaulustige an und wird musikalisch von den Warnemünder Jungs mit ihrer Interpretation von „Über sieben Brücken musst du gehn“ begleitet. Am Start sind außerdem die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Warnemünde, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit dem Seenotrettungskreuzer Arkona, und die Seglerjugend vom Warnemünder Segel-Club (WSC). „Wir haben den Termin zur Brückenöffnung weithin bekanntgegeben und hoffen, dass möglichst viele diesen Vormittag für eine Durchfahrt nutzen“, sagt die Büroleiterin. Während der Brückendrehung zwischen 11.30 und 12 Uhr ist die Bahnhofsbrücke natürlich gesperrt. Die Passage des Alten Stroms ist dann nur über das Südende, entlang des Restaurants Paparazzi und der Bahnhofsparkanlagen, möglich.

In den Abendstunden kommt es zwischen 20.40 und 22 Uhr erneut zu einer Vollsperrung der Brücke. Die Gründe sind dann kultureller Natur: Der Spielmannszug Neuseddin und das Musikkorps Rendsburg musizieren zunächst auf der Brücke, bevor es gegen 21.40 Uhr zum eigentlichen Höhepunkt der „Geburtstagsparty“ kommt: eine großartige Licht- und Lasershow.

Am Sonntag ist gleichzeitig Tag des offenen Denkmals. Perfektes Timing zum Brückenjubiläum. Nochmals gibt es allerorts Livemusik und ab 18 Uhr eine Abschlussparty am Riesenradplatz.

Nicht zu vergessen und längst kein Geheimtipp mehr ist der Kuchenbasar des Warnemünde Vereins am Sonnabend um 14 Uhr an der Vogtei. Alle Unterstützer werden gebeten, ihre selbstgebackenen Leckereien ab 13 Uhr anzuliefern. Der Verein hat bei der Ausrichtung des Brückenfestes weder Kosten noch Mühen gescheut und so geht der Erlös aus dem Kuchenverkauf in diesem Jahr auch in genau dieses Event. Finanzielle Unterstützung gibt es auch von Rostock Marketing und der Tourismuszentrale. „Viele tausend Gäste und Einheimische laufen täglich den markanten Weg vom Bahnhof in das Zentrum von Warnemünde. Diese Brücke ist eines der ersten Wahrzeichen, welches viele Urlauber von Rostock zu Gesicht bekommen. Und der Blick von der Brücke über den Alten Strom Richtung Ostsee ist bis heute nicht nur ein beliebtes Postkartenmotiv, sondern auch einer der beliebtesten Foto- und Selfiespots von ganz Rostock“, sagt Tourismusdirektor Matthias Fromm über die touristische Bedeutung der Stromquerung.

Die Vorfreude unter den Organisatoren vom Warnemünde Verein ist indes groß. Alle hoffen jetzt auf schönes Spätsommerwetter und viele zufriedene Gäste.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|