Warnemünde: Vier Sterne für das Hotel Am Leuchtturm


16. März 2018

Mit dem erst vor wenigen Monaten wiedereröffneten Warnemünder Hotel Am Leuchtturm wurde heute ein echtes Schmuckstück mit den begehrten vier Hotelsternen ausgezeichnet. „Es handelt sich um eine Reklassifizierung, was nach einer so aufwendigen Sanierung wie erfolgt, nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist“, sagt Uwe Linneck vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) MV, Regionalbüro Rostock, der die Auszeichnung gemeinsam mit seinem Vorsitzenden, Kai Dau überbrachte. Die erforderlichen 380 Bewertungspunkte hat das Hotel Am Leuchtturm mit 456 Punkten sogar noch deutlich übertroffen. „Für besondere Features, wie Schränke mit Innenbeleuchtung, USB-Steckdosen am Bett, komfortable  Betten mit erhöhtem, altersgerechtem Einstieg – zehn Prozent davon sogar in Überlänge – oder Radio im Bad vergeben wir Extrapunkte“, erklärt Linneck, der beim Hotel-Rundgang ganz besonders gut hinschaute und seine Begeisterung zeigte.

„Unser Haus wurde 1853 eröffnet und ist das älteste Hotel in Warnemünde. Mit der neuen Qualität sind wir zukunftsfähig. Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung und sehen und sie als keine Selbstverständlichkeit an. Sie macht uns vielmehr unheimlich stolz“, hebt Eigentümer Friedemann Kunz von der gleichnamigen Familienstiftung, zu der auch das Hotel Am Leuchtturm gehört, hervor. Das vergangene Jahr war für das Hotel mehr als turbulent, denn aus einer kleinen Nebenbei-Sanierung „am offenen Herzen“ wurde schließlich eine deutlich größere „Not-OP“, in die nochmals der ursprüngliche Kaufpreis von 6 Millionen Euro floss. Vom ursprünglichen Gebäude blieben praktisch nur den Außenmauern stehen und dann hieß es: „Einmal neu bitteschön“. „Was wir machen, machen wir eben richtig“, hebt Kunz sein Credo hervor.

Für Kai Dau setzt das Hotel Am Leuchtturm ein wichtiges Zeichen auch für den Standort Warnemünde: „Es reicht nicht, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, sondern man muss dran bleiben.“ Das bestätigt Hoteldirektor Martin Friedrich, der darauf verweist, dass aktuell gerade in Schleswig-Holstein viel investiert wird: „Auch aufgrund dieser Konkurrenzsituation ist es wichtig, dass wir nicht stehen bleiben.“ Für den Hotelier gilt die Auszeichnung der Investition und Sanierung, aber auch der Dienstleistung: „Sie ist eine Motivation für unser ganzes Team“, ist der Warnemünder sicher. In dem mit 30 Zimmern relativ kleinen Haus herrscht eine familiäre aber verbindliche Atmosphäre. „Der Gast soll sich so fühlen, als käme er in sein zweites Zuhause“, definiert Friedrich die Unternehmensphilosophie.

1998 wurde das Hotel Am Leuchtturm erstmals mit vier Sternen geehrt. Zwischenzeitlich gab es ein paar Jahre, in denen die Klassifizierung an Bedeutung verlor. „Jetzt ist sie dafür umso wichtiger für die Vermarktung, denn viele Gäste informieren sich vorab in den Buchungsportalen und wissen genau, was sie bei vier Sternen erwarten dürfen“, führt Dau aus. Die Klassifizierungen durch die Dehoga geschehen auf Freiwilligenbasis und gelten für drei Jahre. Um die begehrten Punkte zu erreichen muss ein umfangreicher Fragenkatalog ausgefüllt werden. Drei Viertel aller Rostocker Hotels beteiligen sich an der Zertifizierung.

Das Hotel Am Leuchtturm steht auf den Grundmauern aus dem Jahr 1850. Seinerzeit fing Warnemünde gerade an, sich als Badeort zu entfalten. Das „1. Hotel am Platze“ wurde durch H. F. Ohlerich unter dem Namen „Hotel Pavillon“ zunächst in einstöckiger Bauweise errichtet. Etwa 30 Jahre später folgte eine Erweiterung um zwei Geschosse. Vor dem Hotel wurde 1897 der Leuchtturm errichtet. Neben dem Teepott ist er das Wahrzeichen Warnemündes.

Bis zum Anfang der 1920er Jahre befand sich direkt vor dem Hotel noch der Kurgarten, ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Gäste. Neben dem Hotelgeschäft wurde im Erdgeschoss des Hauses rege Gastwirtschaft betrieben. Die ehemalige „Stranddiele“ an der Nordseite des Gebäudes war ein beliebtes Tanzlokal. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Hotel durch Mitarbeiter der Heinkel-Flugzeugwerke bewohnt.

In seiner mehr als 150-jährigen Geschichte durchlebte das Haus auf der Strandpromenade gleich mehrere Eigentümerwechsel. Die letzte Besitzerin, Elisabeth Colas, wurde 1950 im Zuge der „Aktion Rose“ enteignet. Das Hotel wurde zum Volkseigentum und hieß fortan „Meer des Friedens“. Nach der Wende folgte die Rückübertragung und die Eigentümerin vererbte es schließlich an eine Kirchengemeinde. 1996 wurde die Zimmeranzahl von 20 auf 30 erweitert und der erste Stock bekam eine umlaufende Dachterrasse.

Den letzten Eigentümerwechsel gab es 2013, der Name „Hotel Am Leuchtturm“ wird fortgeführt.


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