WIRO stellt sich der Öffentlichkeit


16. Januar 2014

Die Sicherungsarbeiten an den Fährbecken auf der Mittelmole haben begonnen. WIRO-Geschäftsführer Ralf Zimlich zeigte sich während eines Pressetermins in der benachbarten Sportschule verwundert, ob des Sturms der Entrüstung zu diesem Zeitpunkt. Es gab bereits viele Foren zum Thema Mittelmole, aber die alte Fähranlage wurde dort nach seiner Aussage nie thematisiert.

Gleichzeitig wies Zimlich alle Unterstellungen, die WIRO ziele auf Schaffung preiswerten Baugrunds, als unzutreffend zurück: „Wir wollen einzig und allein unserer Sicherungspflicht nachkommen und auch nur dafür liegt uns eine Genehmigung vor. Außerdem ist ein tragfähiger Untergrund nicht gleichzeitig auch Bauland." Das städtische Wohnungsunternehmen zeigte sich von der Sicherungspflicht selbst überrascht – beim Grundstückskauf 2010 war das kein Thema. 3,5 Mio. Euro müssen in diese Baumaßnahme investiert werden – die Kosten für eine Restaurierung der Fährbecken werden auf 16 Mio. Euro geschätzt.

Schon zu DDR-Zeiten wurde erkannt, dass die 1903 übergebene Eisenbahnfähranlage marode ist und abzusacken droht. Die zur Gründung verwendeten Holzroste und Holzpfähle sind von der Bohrpfahlmuschel befallen. Seinerzeit hat man Zementsäcke zur Stabilisierung eingeschoben. „Das ist aber auf Dauer kein tragfähiger Untergrund, sondern ein großes Risiko", erklärte Bernd Opfermann vom beauftragten Ingenieurbüro b&o Ingenieure aus Hamburg.

Sind an der sichtbaren Kaimauer nur Setzrisse und Versatzkanten zu erkennen, zeigen Unterwasseraufnahmen der Baltic-Taucher das Desaster unter der Wasserlinie in vollem Ausmaß. Riesige Rostlöcher klaffen in der alten Spundwand. Im ersten Bauabschnitt wird jetzt eine 103 Meter lange rückverankerte Spundwand an der Fährbecken-Warnowseite gesetzt. Im zweiten Bauabschnitt soll eine Wand vor die beiden Fährbecken gesetzt und anschließen verfüllt werden. Die Genehmigung zur Verfüllung liegt noch nicht vor. Die Zuständigkeiten liegen hier beim Wasser- und Schifffahrtsamt, bei der Hafenbehörde und beim städtischen Grünamt. Alle Verantwortlichen haben bereits ihre Zustimmung signalisiert.

Die künftige Nutzung der Fährbecken spielte im städtebaulichen Wettbewerb zur Bebauung der Mittelmole von Beginn an eine tragende Rolle. Der Siegerentwurf von Böge Lindner K2 Architekten aus Hamburg etwa sieht dort den Seglerhafen mit Sportschule des LSB vor. Was dort tatsächlich passiert, wird der B-Plan zeigen. Anja Epper vom Stadtplanungsamt jedenfalls hofft auf eine kreative Lösung. Die städtische Mitarbeiterin erklärte außerdem, dass es sich bei der alten Fähranlage mitnichten um ein technisches Denkmal handele. Sie räumte ein, dass der Geschichte gern Rechnung getragen und in der einen oder anderen Form an die einstige technische Meisterleitung gedacht würde.

Der Entwurf für den Funktionsplan Mittelmole ist fertig. Derzeit sind die B-Planer dabei, den Funktionsplan in den Rechtsplan einzuzeichnen. Mit einer öffentlichen Auslegung und Diskussion ist möglicherweise noch 2014 zu rechnen. Bis 2016 soll der B-Plan vorliegen und Baurecht für die Mittelmole geschaffen sein.


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