Vorsichtiges Aufatmen am Ostseegrund


08. August 2014

Aktuelle Messdaten der Warnemünder Ostseeforscher zeigen: Sauerstoffreiches Salzwasser aus der Nordsee hat das Gotlandbecken erreicht und verdrängt zum ersten Mal seit 2003 den Schwefelwasserstoff in den Tiefen der zentralen Ostsee.

Damit werden eine lange anhaltende Phase von Sauerstoffzehrung und zunehmender Schwefelwasserstoffbildung unterbrochen und die Lebensbedingungen höherer Lebewesen in diesen oft als „Todeszonen“ bezeichneten Bereichen leicht verbessert. Zuletzt war es im November/Dezember 2011 zu einem ähnlichen Ereignis gekommen – damals wurde jedoch lediglich das Tiefenwasser der südlichen Ostsee einschließlich der Danziger Bucht „belüftete“.

Aktuell schaffte es das sauerstoffreiche Wasser, weiter nach Nordosten vorzudringen. Dort versorgte der Einstrom die bodennahe Wasserschicht in Tiefen zwischen 200 und 240 Meter zwar nur mit geringen Sauerstoffmengen, er verdrängte aber den giftigen Schwefelwasserstoff. Die weiter nördlich liegenden Teile des Gotlandbeckens wurden im Messzeitraum noch nicht von diesem Einstrom erreicht. Als Auslöser dieses Ereignisses nehmen die Warnemünder Ostseeforscher zwei länger anhaltende Phasen von westlichen Winden im Februar und März 2014 an.

Das Institut für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) wird den weiteren Verlauf verfolgen. Die gewonnenen Daten werden für regelmäßige nationale und internationale Zustandseinschätzungen der Ostsee genutzt, finden Eingang in zahlreiche Publikationen und stellen die wissenschaftliche Basis für einzuleitende Maßnahmen zum Schutz des Ökosystems der Ostsee dar.


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