Vielseitigkeit mit Spaßfaktor: Dehler 30od


04. Juli 2021

Ob Double Handed oder mit Crew, ob jung oder alt, ob Frauen- oder Männer-Crew, ob Regatta- oder Fahrtensegeln: Die Dehler 30od ist der Allrounder für den Einstieg ins Seesegeln.

Wie schon die einst olympischen Klassen Drachen und Star gezeigt haben, dass es nicht des olympischen Status‘ bedarf, um eine erfolgreiche Einheitsklasse zu sein, so unterstreicht dies nun auch die Dehler-Gemeinschaft. Kaum ist der Versuch gescheitert, Offshore-Segeln bei den Olympischen Spiele 2024 zu etablieren – Kitesurfen erhielt den Zuschlag – da zeigen die Meldelisten der Großveranstaltungen, dass die Dehler 30od voll auf Kurs ist. Allein beim Langstrecken-Klassiker „Rund Bornholm“, der im Rahmen der 83. Warnemünder Woche vom 5. bis 8. Juli ausgetragen wird, gehen sechs, vielleicht sogar sieben Dehler 30od an den Start. Zwei bis drei in der Double-Handed- und vier in der ORC-Wertung. Insgesamt haben 40 Yachten für die rund 270 Seemeilen lange Wettfahrt gemeldet, darunter 14 Crews für die IDM Double Handed, 18 in der ORC-Wertung und elf in der Yardstick-Vermessung.

„Der Trend zum Double-Handed-Segeln ist ungebrochen und wächst eher“, so Eckart Reincke, der als Seesegelexperte die Wettfahrtleitung in Warnemünde unterstützt. Ein Trend, den die Dehler 30od als Einheitsklasse nutzen will. Das Vorstandsmitglied für Jugend und Ausbildung bei der Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“ (SKWB), Bodo Mall, schlägt in dieselbe Kerbe: „Zudem wird es immer schwerer, mehrköpfige Crews zusammenzubekommen. Mit einer Zweimann-Crew ist man flexibler.“ So ist auch der Bremer, der ansonsten Erfolge mit der „Bank von Bremen“, einer J/V 52, hamsterte, vor Warnemünde mit einer Dehler 30od am Start. Diese wurde bei Speedsailing gechartert, da Oliver Schmidt-Rybandt, der mit der „Power Play“ die Baltic 500-Regatta im Vorjahr gewann, vor Warnemünde traditionsgemäß in der VO 60 „Glashäger“ an den Start geht.

Dennoch schwärmte Schmidt-Rybandt im Vorfeld der 83. Warnemünder Woche von der Dehler 30od: „Wir sind stolz und dankbar, so eng an der Entwicklung dieses Bootes mitgewirkt zu haben. Nach den ersten tausend Meilen hat sich auch Erleichterung breit gemacht. Das Boot fährt unter allen Bedingungen schnell, ist überdurchschnittlich gut zu kontrollieren und sieht wunderschön aus.“ Im Rennen „Rund Bornholm“ wird der Greifswalder die Dehler jedoch nur von außen bewundern können. Vermutlich nur kurz, wenn er mit seiner „Glashäger“ vorbeisegelt.

Die Dehler 30od-Konkurrenz bei der IDM Double Handed kann sich sehen lassen. Neben der Bremer „Power Play“ ist mit Morten Bogacki der Minitransat-Dritte von 2019 mit der zweiten Dehler 30od im Rennen. An Bord des Radiologen aus Rendsburg ist Felix Köster. Die auf der Kieler Woche 2020 getaufte „Humboldt“ wurde danach nur zum Training bewegt. „Die Baltic 500 fiel ja leider aus“, so Bogacki. Die Langstrecke vor Warnemünde ist die erste Standortbestimmung in diesem Jahr. Und dennoch ist Bogacki für Oliver Schmidt-Rybandt ein Favorit auf den IDM-Sieg.

Die dritte Dehler 30od, die für die IDM Double Handed gemeldet ist, wird vermutlich nicht rechtzeitig fertig. Michael Hoesch (Bayerischer Yacht-Club) hat durch seine Tochter Camilla zur Dehler gefunden und eine gekauft. Schmidt-Rybandt vom Team Speedsailing zeigt sich optimistisch: „Wir schaffen es. Samstag wird das Schiff überführt, und Montag kann Michael Hoesch starten“, so der absolute Dehler 30od-Fan, der darunter leidet, nicht selbst eine Dehler „Rund Bornhom“ segeln zu können. Doch die „Glashäger“ bietet auch genug Segelspaßpotential.

Eine Dehler-Bestenermittlung zwischen den zwei bis drei Zweihand-Crews bei der IDM und den vier mehrköpfigen Crews in der ORC-Wertung soll mit Einsatz von Gewichtsausgleich (Wassertanks) möglich werden. Zumindest gibt es einen gemeinsamen Start.

Foto: Hanse Yachts


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