Die Ostsee tobt, Orkanböen peitschen die Wellen an den Strand, der feine Sand fliegt – einige Unerschrockene zieht es heute Morgen dennoch in Richtung Strand – gleich nachdem es hell wird. Die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, mit dem Rücken gegen den Nordweststurm – ein besonderes Naturerlebnis. „Wir wollten das unbedingt sehen und uns einmal so richtig durchpusten lassen. Bis ganz zum Wasser runter haben wir es allerdings nicht geschafft, der Sand an den Dünenaufgängen peitschte uns zu sehr ins Gesicht und in die Augen. Das Erlebnis ist´s aber allemal wert“, lacht ein Paar aus Warnemünde auf der Promenade.
Mitarbeiter der Tourismuszentrale Rostock und Warnemünde sind mit Traktor am Strand unterwegs, schauen an der Wasserkante nach dem Rechten. Einiger Unrat ist angespült worden, aller feine Sand weggeweht. Der feine Flugsand hat sich hinter den Sandfangzäunen und in den Dünen angehäuft.
Insgesamt hat Sturmtief Zoltan bislang keine großen Schäden im Ostseebad angerichtet. Einen kurzen Feuerwehreinsatz gab es gestern gegen 23 Uhr in der Wachtlerstraße, zwei größere Äste waren von einem Baum gebrochen und wurden von der Straße beseitigt. Im Warnemünder Kurpark sind Absperrzäune für eine Wegesanierung umgekippt, kleinere trockene Zweige sind von vielen Bäumen gefallen
Auch am Kirchenplatz sind Zäune zur Begrenzung des Weihnachtsmarktes umgeweht, samt Dekoration, schon am Vormittag wird aufgeräumt. Die große Tanne und alle Hütten und Zelte haben dem Sturm aber standgehalten. Der Warnemünder Weihnachtsmarkt öffnet heute ab 14 Uhr wieder.
Am Nachmittag soll der Wind spürbar nachlassen und auch die Sonne wird sich mal zeigen, heute zum Winteranfang – es ist der kürzeste Tag des Jahres – und wohl gleichzeitig der stürmischste.
RikeM
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