Spill-Sänger mit ausgeprägtem Faible für Indianer


18. Mai 2016

Den meisten Warnemündern ist der beliebte Musiker Olaf Hobrlant als Sänger der Küsten-Country-Band Spill bekannt. Dass er auch ein begabter Schnellzeichner ist, wissen schon deutlich weniger Menschen. Ein weiteres vorborgenes Talent offenbart der vielseitige Künstler am Mittwoch, den 25. Mai ab 20.00 Uhr, bei der Kulturklub-Veranstaltung „Wildwestromantik – Film und Wirklichkeit“ im Hotel Am Alten Strom: In mühevollster Kleinarbeit gestaltet er mit viel Geschick und Liebe zum Detail Indianerkleider für Mann, Frau und Kind.

Mit großen Augen verfolgte Hobrlant 1966 im Kino die Abenteuer des Indianer-Häuptlings Tokei-ihto in „Die Söhne der großen Bärin“. Keine Produktion mit DDR-Chefindianer Gojko Mitic ließ er in den Folgejahren aus, aber anders als bei seinen Altersgenossen hielt sich sein Faible für „Rothäute“ bis heute. „Nach dem Besuch eines Indianermuseums in Gevezin bei Altentreptow war ich dann restlos begeistert“, erinnert sich der Rostocker. Ein mit bunten Glasperlen besticktes Kriegerhemd hatte es ihm besonders angetan aber natürlich war das viel zu teuer und so stand schnell fest: „Mach’s doch einfach selbst“. Gesagt, getan.

Nach ersten Fehlversuchen wurde die Perlenstickerei für Olaf Hobrlant zur Passion. Tagelang zog er sich in sein Handwerksstübchen im Dachgeschoss zurück und stickte, was das Zeug hielt. 2008 schließlich legte er sein erstes Lederhemd vor. Das edle Hirschleder bezieht er über einen Indianer-Versand. Die typischen Muster entnimmt er der Indianer-Fachliteratur. „Besonders das lazy-stitch-Verfahren, bei dem man gleich mehrere Perlen auffädelt, ist bei den Prärieindianern sehr beliebt und daran halte auch ich mich“, so der Universalkünstler. Angefangen hatte Hobrlant mit reiner Herrenbekleidung und Accessoires, irgendwann kamen auch Frauenkleider, Schuhe, ja sogar eine Babytrage dazu.

Viele dieser detailreich gearbeiteten Stücke stellt er am 25. Mai im Clubraum des Hotel Am Alten Strom aus. In etwa 60 Minuten präsentiert er dem Publikum zudem Wissenswertes und Kurzweiliges rund um das Thema Indianer. Dass es bei diesem Vortrag auch musikalisch zugeht, versteht sich bei Olaf Hobrlant von selbst: „Ich werde dazu passende Songs von Neil Young und Johnny Cash interpretieren“, kündigt er an. Etwa ein Million Glasperlen hat der „Nadelarbeiter“, der das Schulfach übrigens, genau wie Musik, mit einer Fünf absolvierte, schon verstickt und Ja, runtergefallen sind ihm auch schon ein paar Zehntausend. „In dem Fall wird der Staubsauger aus der Ecke geholt und eine neue Perlentüte aufgerissen, denn das Sortieren lohnt nicht.“


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