Spannende Geschichten und seltene Pilze aus der Rostocker Heide


09. November 2015

Wissenswertes über die Rostocker Heide gab es für die etwa 40 Teilnehmer der gestrigen geführten Herbstwanderung aus berufenem Munde: Forstoberrat Jörg Harmuth und Heideexperte Wilfried Steinmüller servierten die Fakten kurzweilig, garniert mit spannenden Geschichten.

Die Exkursion startete auf dem Waldparkplatz Wietortschneise, vor dem Graal-Müritzer Zeltplatz, und führte nicht nur durch den Wald, sondern ein Stück weit auch die Ostseeküste entlang. Wissenswertes gab es unter anderem zum zerstörerischen Treiben der Bohrpfahlmuschel, die eigentlich ein Wurm ist, zu den Anfängen des Nacktbadens an einem der schönsten FKK-Strände Deutschlands und den Restitutionsansprüchen der Stadt Rostock nach der Wende, die mit einem dreiviertel Jahrtausend alten Pergament erfolgreich belegt werden konnten. Es ging um Hermann Friedrich Becker, Forstinspektor von Rövershagen, der sich als ein Mitbegründer der deutschen Forstwirtschaft hervortat und das traurige Schicksal der Familie Schmidt-Wulfen, jener Forstmannsfamilie, die im Mai 1945 den Freitod wählte. Erklärt wurde auch, warum mitten im Wald alte Straßenlaternen stehen und warum ein in Ahrenshoop ausgestelltes Kunstwerk mitnichten den Darßer Weststrand darstellen kann.

Berichtet wurde über die Folgen des Jahrtausendhochwassers im Sommer 2011, und dem ein großer Baumbestand zum Opfer fiel, als große Flächen der Rostocker Heide unter Wasser standen. Vorbei ging es am neuen Schöpfwerk am Stromgraben, der den größten Teil der Rostocker Heide entwässert und die Trennlinie zwischen der Hansestadt Rostock und der Gemeinde Graal-Müritz darstellt. Wie der Name „Rostocker Heide“ schon erahnen lässt, ist das 6.000 Hektar große Heide- und Waldgebiet in kommunalem Besitz und das immerhin seit 1252. „Damals nach dem großen Stadtbrand kaufte die Stadt Rostock 6.000 Hektar Wald von Borwin III. um das Holz für den Wiederaufbau zu gewinnen“, weiß Heidepapst Steinmüller, der seit über 30 Jahren in der Rostocker Heide unterwegs ist und gemeinsam mit dem Verlag Redieck & Schade den Wander- und Radwanderführer durch die Heide zwischen Ribnitz und Rostock herausgibt.

Forstamtsleiter Harmuth freut sich über das zunehmend große Interesse an seinem täglichen Arbeitsumfeld, dass nicht nur durch einen Bürgerschaftsbeschluss neben Warnemünde und der Rostocker Innenstadt auch touristisch als besonders wertvoll eingestuft wurde. „Im Frühjahr 2016 wird es die nächste Wanderung durch die Rostocker Heide geben“, kündigt er an und sein agiler Jagddackel Caps von Speyerbach wird auch dann wieder mit von der Partie sein.   


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