So schmeckt der Sommer: Karls beginnt mit Erdbeerernte


04. Mai 2018

Auf einer Rangliste der beliebtesten Früchte der Deutschen belegt die Erdbeere Rang 5 nach Äpfeln, Bananen, Tafeltrauben und Pfirsichen. In Klein Kussewitz bei Rostock wurde gestern die Erntesaison auf Karls Erdbeerfeldern eingeläutet. Neben „Erdbeerkönig“ Robert Dahl wohnten der diesjährigen Pflückpremiere Till Backhaus, Landwirtschafts- und Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns, und die Erdbeerprinzessin Josefine Krabbe bei. Die sympathische 29-Jährige im Erdbeeroutfit ist Mitarbeiterin für Onlinemarketing in Karls Erlebnis-Dorf und bekleidet das Amt vom 1. Mai diesen bis zum 30. April nächsten Jahres. Gefragt, wie man denn zur Erdbeerprinzessin gekürt würde, antwortete sie mit einem charmanten Erdbeerlächeln auf den Lippen: „Ich hatte in diesem Jahr einfach so richtig Lust darauf.“ Die Aufgaben einer Erdbeerprinzessin sind vorwiegend repräsentativer Art, so wie das gestrige Fotoshooting im Erdbeerzelt mit Politprominenz.

Etwa 300 Hektar Erdbeerfelder werden durch Karls in und um Rövershagen bewirtschaftet. „Unsere Zielstellung für dieses Jahr sind 7.000 Tonnen leckere Früchte“, kündigt Dahl, Inhaber der Karls Erlebnis-Dörfer an. Verkaufsstart ist heute, zunächst im Stammhaus Rövershagen, doch sukzessive werden die markanten roten Verkaufsstände auch in der Umgebung bis hin nach Berlin und Leipzig aufgestellt. Höchstwahrscheinlich ab der kommenden Woche werden die mobilen Erdbeerverkaufsstände auch in Warnemünde erwartet. Wer es ganz genau wissen möchte, der kann dazu gern die Erdbeerzentrale unter 03 82 02 / 40 50 befragen.

Noch kommen die aromatischen Früchtchen – los geht’s mit der Sorte „Flair“ – aus dem Folientunnel, doch in etwa drei Wochen sind auch die Freilandsorten zu haben. „Eine etwas spätere aber sensationell gute Sorte ist ‚Malwina‘, die wahrscheinlich ab dem 10. Juli in den Verkauf geht“, so Dahl, der seine Erdbeeren am liebsten direkt vom Feld nascht.
20 Erdbeersorten werden in diesem Jahr auf den Erdbeerfeldern von Karls angebaut. Immer wieder sind als „Testballons“ auch neue Sorten darunter. In diesem Jahr ist es zum Beispiel die Sorte „Quicky“, mit etwa 4.000 Pflanzen in einem Folientunnel. Der Pflanzenwuchs ist nach Aussage des Erdbeerexperten Dahl durchaus vielversprechend, doch ob die Früchte am Ende auch wirklich schmecken, entscheiden die Kunden. Sie verkosten verschiedene Sorten und bewerten diese mittels einer eigens entwickelter App.

Und auch das ist sicher: Das Erdbeergeschäft ist aufwendig! Wegen der aktuellen Nachtfröste müssen alle Freilandflächen, auf denen die Pflanzen schon blühen, wieder mit Folien abgedeckt werden. 156 Mitarbeiter wurden dafür zusammengetrommelt. Auch das Pflücken an sich ist körperlich anstrengend und wird bei Karls durch Saisonkräfte aus Polen und der Ukraine bewältigt. Gezahlt wird der Mindestlohn zuzüglich Akkordaufschlags und weil die Früchte tendenziell immer größer werden, wird es auch für langsamere Pflücker einfacher, die Körbe vollzukriegen. 
Mit der Nässe im vergangenen Herbst und Winter hatten auch die Rövershäger Erdbeerproduzenten zu tun. Hier setzt man deshalb auf Dämme, die zu viel Feuchtigkeit und gelichzeitig das Unkraut von den Pflanzen fernhalten. Bewässert wird nur im Wurzelbereich durch effektive Tropfschläuche – ein System aus Israel, das sich auch an der Ostsee bewährt hat.

Wurden in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2016 noch 791 Hektar mit Erdbeeren bestellt, waren es 2017 nur noch rund 400 Hektar Anbaufläche. Die Gesamt-Erntemenge belief sich 2017 auf 5.600 Tonnen, in 2016 waren es noch 8.000 Tonnen. „2017 war kein gutes Erdbeerjahr. Anbaufläche und Erntemenge sind in MV und bundesweit zurückgegangen. Ich hoffe sehr, dass wir das in diesem Jahr wieder wettmachen können“, sagte der Minister Backhaus.

3,4 Kilogramm Erdbeeren verzehrt jeder Deutsche durchschnittlich pro Kopf und Jahr. In Mecklenburg-Vorpommern kommen auf jeden Einwohner sogar 4,2 Kilogramm pro Jahr. Das liegt zum einen natürlich an der hervorragenden Qualität der hiesigen Ware und zum anderen daran, dass die Bevölkerungszahl in den sommerlichen Erdbeermonaten durch die Urlaubsgäste rapide ansteigt.

Stolze 2,50 Euro wird die 250-Gramm-Schale zum Erntebeginn kosten. Die gute Nachricht: Mit zunehmenden Erträgen werden die Preise günstiger.


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Christa - 04.05.2018 um 20:53 Uhr
Schön,dass es wieder Erdbeeren gibt.Die waren jedes Jahr lecker. Schade, dass die Erdbeeren nicht bis nach Sachsen kommen.denn aus gesundheitlichen Gründen kommen wir nicht nach Warnemünde. Auch die Marmelade war lecker.
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